: Jüdische Immigration
Weniger bekannt ist die jüdische Immigration nach England während des 19. Jahrhunderts. Zwischen 1828 und 1860 wuchs ihre Zahl von 8.000 auf 40.000. Die Juden waren bürgerlicher Herkunft und fügten sich in das Wirtschaftsleben Nordenglands gut ein. Insbesondere in der Textilstadt Bradford ließen sich jüdische Kaufleute und Bankiers nieder, die deutlich zur Prosperität der Stadt beitrugen. Sie waren aus politischen Gründen von Deutschland ins liberalere England gekommen.
In der „Condition of England“- Literatur des 20. Jahrhunderts wird die geglückte jüdische Immigration gern der schwierigen Eingliederung der Schwarzen gegenübergestellt. Daß es sich einerseits um gutsituierte Bürger, andererseits um mittellose Arbeitssuchende handelt, wird geflissentlich übersehen. Martin Hager
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen