: Jüdische Gemeinschaften vereinigen sich
■ Vorgespräche zwischen Zentralrat und DDR-Gemeinden / Friedhof Weissensee als Kulturdenkmal
Berlin (dpa) - Der Zentralrat der Juden in Deutschland und der Verband der Jüdischen Gemeinden in der DDR bereiten ihre Vereinigung vor. Auch die jüdischen Gemeinden in beiden Teilen Berlins wollen sich wieder zusammenschließen. Entsprechende Vorbereitungsgespräche hat es bereits in den vergangenen Wochen gegeben, wie am Montag bekannt wurde. So traf der Vorsitzende des Zentralrats, Heinz Galinski, der auch Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin ist, mit dem Ostberliner Gemeindevorsitzenden Peter Kirchner und mit DDR-Verbandspräsident Siegmund Rotstein zusammen. Verhandlungen über Eigentumsrückerstattungen in der DDR und Entschädigungsfragen, so hieß es, könnten nur gemeinsam mit dem Zentralrat und der 1951 gegründeten Konferenz für jüdische materielle Forderungen an Deutschland geführt werden. Galinski sagte, es seien Vorschläge für Eigentumsrückerstattungen, Entschädigung bisher unberücksichtigter NS-Opfer sowie für Zuwendungen an jüdische Gemeinden in der DDR erörtert worden. Der größte jüdische Friedhof Europas in Berlin-Weißensee soll nach den Wünschen der beiden Gemeindevorsitzenden als Kulturdenkmal mit städtischen Mitteln erhalten werden. Der Zentralrat sollte nach Vorstellungen Galinskis für das „Zentrum Judaica“ in der Ostberliner Synagogenruine Oranienburger Straße die Schirmherrschaft übernehmen.
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