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Juckende Finger, kein Pfiff

■ “Itchy Fingers“, Saxophon-Quartett, verloren gegen den „monday blues“

Manchmal will der Funken einfach nicht überspringen! Das englische Saxophon-Quartett „Itchy Fingers“ konnte Montag nacht in der Schauburg machen, was es wollte — das Publikum war nicht zum Lachen zu bewegen. Und da die Gruppe mit großem Ehrgeiz komisch sein will, war das sehr schlimm! Ihre originellen Bläsersätze, das präzise Kollektivblasen und die übermütigen Soli — das klappte alles wie am Schnürchen. Aber die Witze, Grimassen und Spielereien mit dem Publikum gingen allesamt den Bach hinunter. Beim Konzert am Sonntag soll die Stimmung toll gewesen sein, vielleicht war es ja nur der Termin: am Montag nacht kann man sich nicht amüsieren, und es war auch entsprechend leer in den Sitzreihen. Die Vier wurden immer verzweifelter — die Witze wirkten noch bemühter und gingen mehr und mehr gegen das Publikum, das den Hauptspaßmacher gar an ein Wachsfigurenkabinett erinnerte.

So kam, es wie es kommen mußte: Die beste Pointe kam in bester Muppet-Showtradition aus dem Publikum. Auf die ganz unschuldige Frage von der Bühne, ob irgendjemand auch schon am Sonntag in ihrem Konzert gewesen war, konterte eine Zuhörerin mit einem vernichtenden „Once is enough“. Darauf fiel den vier jungen Burschen auf der Bühne nichts mehr ein, sie konnten einem nur noch von Herzen leid tun. Sie spielten tapfer ihr Programm zu Ende, und nach dem überraschend freundlichen Schlußbeifall gaben sie sogar noch ihre zwei Zugaben zum besten. Aber diese Montagnacht in Bremen werden sie wohl so schnell nicht vergessen. Willy Taub

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