■ Jubel für wuchtige Gold-Diskette: Atlanta Ortszeit 8.12 p.m.
Nun ist es also doch passiert. 2.12 Uhr Nachtzeit: Der Kolumnist ist selig verschlafen. Aufgewühlt war er noch eine halbe Stunde vorher, als ein Hindernisläufer prächtigen Namens, Primo Solo von den Solomon Inseln aus pazifischen Meeresweiten, fast eine Runde zurückliegend, ausgerechnet in der Wassergrabenpfütze muskelgezerrt ausscheidet. Ach und je! Er löst tropische Träume aus von Solos nachbarlichem Tonga-König Tupou IV., der seinen samoanischen King-Kollegen im Judo-Ringen-Hyperschwergewichtsheben per Pepsi- Koka schultert. Schlafes Vater sind die Erstreihigen. Erst schlummern einen ARD/ZDF mit Vorkampf- Pferdegehopse ein. Stundenlang! Dann wird bisweilen – durbridgehaft anmoderiert – als Live-Einblendung verkauft, was längst gelaufen ist. Und: Keimfrei leise präsentieren die Öffentlich-Schläfrigen das Toben der atlantasischen Stadionmassen, als wolle man den guten alten Stummfilm wiederbeleben. Bei Eurosport sind die Pegel auf authentische Atmosphäre gedreht, und die Reportierenden erwecken den Anschein, als müßten sie dagegen anquatschen.
Geweckt durch G. Rrrubibauer, den Ewigcharmierenden. Erklärt die kulissalen Ovationen für die wuchtige Gold-Diskette Ilke Wyludda auf der Siegerinnenrunde: „Ein Typ, der ankommt bei den Amerikanern, hat was Mütterliches.“ Schlaf, komme wieder! Bernd Müllender
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