piwik no script img

Jubel für Autos

■ Verkehrsgerichtstag in Goslar

Goslar (dpa/AP) – Vor einer Verteufelung des Autos hat der Präsident des Deutschen Verkehrsgerichtstages, Hannskarl Salger, gewarnt. Das Auto dürfe trotz Waldsterben und Ozonloch „nicht zum Sündenfall verdammt und aus der Stadt ausgesperrt werden“, meinte Salger zur Eröffnung des 32. Deutschen Verkehrsgerichtstages in Goslar. In Zeiten knappen Geldes sei es nicht nur volkswirtschaftlich unvertretbar, sondern „auch ein Schildbürgerstreich“, autofreie Innenstädte zu schaffen. Salger appellierte trotzdem an die Kommunen, den ruhenden Verkehr nicht als Geldquelle zu betrachten.

So lange viele Menschen ein Auto als unverzichtbares Transportmittel besäßen, „sollte ein mit Vernunft und Fingerspitzengefühl handelndes Parlament nicht die Augen vor der Wirklichkeit verschließen“. Nur vier Prozent der Autobesitzer seien bereit, ihren Wagen abzuschaffen und auf andere Verkehrsmittel umzusteigen. Die Zeit sei noch nicht reif, dem Bürger das Auto zu nehmen, meinte Salger. Er habe noch keine Wahlmöglichkeit, weil ein leistungsstarker ÖPNV fehle.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen