■ Soundcheck: Jovanotti / Paul Weller
Heute abend: Jovanotti. Es braucht das Nadelöhr eines Megahits um einen in seiner Heimat als Superstar gehandelten Musiker auch über die Sprachbarrieren hinaus bekannt zu machen. Bei Jovanotti, rappendem Modeschöpfer aus Italien, schlug der „Serenata Rap“ die Schleuse. Das Stück, das einen Al Jarreau-Groove mit italienischer Leichtzüngigkeit und mediterraner Sonnigkeit verbindet, und der Superlongplayer Lorenzo 1994 zerlegen das bisherige Erscheinungsbild italienischer Popmusik (schlechte Rockmusik, Liedermacher, Disko, Schlager). Jovanotti formt aus verschiedensten Einflüssen (vom Samba bis zum Rare Groove) einen eigenen Stil und singt selbstverfaßte Literatur, die hier zwar nur wenige verstehen, die aber die souveräne Ausstrahlung befördert. Uncool: Er arbeitet mit Gianna Nannini und Zucchero zusammen. Solange es seiner Musik nicht schadet... Große Freiheit, 21 Uhr
Heute abend: Paul Weller. The International School of Paul Weller zieht ihre Bahnen und berührt dabei einmal wieder Hamburg. Mit der Live-CD Live Wood entert Weller die Hamburger Handelsflotte und wird weiter Gefangene machen, die gefesselt von der Energie eines Liveauftritts des Mod-Opas nicht anders können, als seinen Ruhm zu mehren. Daß er nach zwanzig Jahren Bühnenleben immer wieder verjüngt auf die Beine kommt, macht ihm so schnell keine andere Rocklegende nach.
Docks, 21 Uhr
Außerdem: Love Spit Love, die Band des ehemaligen Psychedelic Furs Sängers Richard Butler klingt, als spiele sie bisher unveröffentlichte Stücke von Psychedelic Furs. Logo, 21 Uhr
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