: Journalistische Urschrei-Therapie
betr.: „Der schwere Duft der Peripherie“ von Clemens Niedenthal, tazzwei vom 8. 6. 04
Nun ist er also – eine Woche nach Pfingsten – aus der „Weltmetropole“ Berlin herabgestiegen, um die „Provinz und Peripherie“ mit seinem Geist und seinen Ansichten und Einsichten zu erleuchten. In der Rechtschreibung unabhängig („Gassenhauer“), inhaltlich wirr, aber triefend vor Überheblichkeit und Häme des vermeintlichen Weltstädters, handelt es sich hier wohl um eine individuelle journalistische Urschrei-Therapie, die weit über die „archaische Triebhaftigkeit des Grillens“ für Befreiung beim Verfasser gesorgt hat.
Sollte Herr Niedenthal im nächsten Jahr nach Ende der dunklen Jahreszeit wieder einmal alles so richtig rauslassen müssen, sei ihm ein Workshop „Therapeutisches Holzhacken im Pfälzer Wald“ empfohlen. Dabei könnte es auch darum gehen, die Bretter vor dem eigenen Kopf zu bearbeiten.
Alternativ und für ihn näher liegend könnte auch der „Lass es raus“-Konvent in unserer Bundeshauptstadt, der Metropole Berlin, in Betracht kommen, der alljährlich um den 1. Mai stattfindet und sich steigender Beliebtheit erfreut. BERNHARD MATHEIS,
Oberbürgermeister der Stadt Pirmasens