piwik no script img

■ Jörg Magenau sieht Walfischfleisch:Nagano nachts, wenn alles schläft (live)

Schwere Tage mit persönlicher Zeitumstellung. Frühmorgens direkt vom Bett vor den Fernseher, das ist fast so anstrengend wie ein Bier zum Frühstück, und der Tag wäre gelaufen. In Japan schneit es immer noch, und unsere Katja, anstatt hoffnungsfroh zum Super-G anzutreten, zeigt mit dem Finger auf mich und sagt: „Ich möchte, daß du keine Drogen nimmst.“ Markus „der Markus“ Wasmeier stapft derweil durch den von Experten als pappig und katjafeindlich ausgewiesenen japanischen Schnee: „Den Japanern würde er bis zum Hals reichen, mir geht er bloß bis zur Hüfte, das sehen Sie ja.“ Da freut er sich, der Markus, lacht und winkt. Hallo, Markus!

Auf der Rodelbahn fegt der Altbundestrainer Sepp Lenz die Rinne blank. Ein halbes Bein fehlt ihm, seit er vor ein paar Jahren versäumte, einer kanadischen Rodlerin auszuweichen. „Der kürzeste Weg ist immer der schnellste“, sagt Reporter Müller.

Die Rodlerinnen sind nicht ganz unstämmig und wabern zu Tal wie in Zellophan verpacktes Walfischfleisch. Ein interessanter Anblick, doch wie immer kommt es auch hier auf den richtigen Mittelwert an. Die Kufen zum Beispiel dürfen weder zu scharf sein noch zu stumpf. Bei der Barbara „stimmt alles“. Super, die Barbara, da gab bestimmt der Hacklschorsch „wertvolle Tips“. Und der Reporter fängt pflichtgemäß „ein bißchen zu analysieren und zu spekulieren“ an, denn „das ist ja das Schönste am Rodeln.“

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen