■ Interview: „Jetzt sag ich gar nix mehr“
taz: Wir suchen das Heimatmuseum...
Posthausener (95): Da drüben.
Man sieht aber nichts.
Ja, aber da sind schon manchmal welche.
Wer ist denn im Heimatverein?
Da vorne wohnt einer, der das macht. Ich weiß aber nicht, wie er heißt.
Wann ist denn hier wieder was?
Morgen ist Butterkuchen-Fest
Und wer kommt dann dahin?
Naja, nicht mehr viele; nur noch die Alten.
Sie auch?
Nö, wir ham die Enkel zu Besuch. Komm mal her, Henning.Hier sind welche. Sind Sie von der Zeitung?
Wir möchten gern wissen, wer das hier verwaltet. Die Müllabfuhr zum Beispiel.
Hier ist gar nichts mehr. Da müssen Sie nach Ottersberg fahren. Die machen jetzt alles.
Alles?
Letztes Jahr gab's noch einmal in der Woche Sprechstunde. Aber das ist jetzt auch nicht mehr. Warum schreiben Sie das denn alles auf? Ich bin doch kein Reporter.
Darf das keiner wissen?
Nee, ich sag nichts mehr. Nachher sag ich noch was Falsches.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
