■ Jetzt knallt's 13: Peitschen im Haus Uhl
Frauensenatorin Sabine Uhl (SPD) kommt vom Sex nicht los. Nachdem sie bereits gegen eine überdimensionale Leuchtwerbung für eine Sex-Shop- Kette auf der Rückseite ihres Etablissements am Herdentorsteinweg geklagt und zunächst auch gewonnen hat, rücken ihr jetzt auch noch die Spezialhändler auf den Leib. Direkt neben dem Haupteingang des Ressorts eröffnet Anfang Februar eine „Boutique Bizarr“ ihre Pforten, die neben Lack- und Gummiwäsche auch S/M-Utensilien feilbietet.
„Wir hatten uns gefreut, als der Sex-Shop hier vom Haupteingang weiter um die Ecke gezogen ist“, berichtete ein ziemlich zerknirschter Staatsrat Knigge Anfang der Woche. Doch die Freude hielt nicht lange und ist auch juristisch nicht wiederherstellbar: Die kleinen Butzen um das Frauen- und Arbeitsressort sind Privatbesitz und können nach Lust und Laune vermietet werden.
Neuer Mieter ist Christian Grabbert, der bereits einschlägige Geschäfte in Lübeck und Hamburg führt und sich bereits auch für Leuchtwerbung interessiert hat. Beim Bauordnungsamt laufen entsprechende Anträge. Zum Haupteingang des Frauenressorts hin werden „Plexitafeln“ auf den neuen Anbieter verweisen. So riesig wie die Sex-Shop-Werbung der benachbarten Konkurrenz will es Grabbert allerdings nicht treiben. „So etwas brauchen wir nicht. Unsere Kunden finden uns auch so.“
Mit Grabbert hat Uhl scheint's einen moderaten Nachbarn bekommen. „Ich kann die Stadt verstehen, daß sie das nicht will“, sagt er und fügt an, daß er statt Sabine Uhl lieber Beate Uhse als Nachbarin gehabt hätte. „Aber das hat sich nicht ergeben, die Vermieter wollten das nicht.“ mad
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