: Jetzt auch Venezuela?
Caracas (ap) - Drei Tage nachdem Brasilien die Zinszahlungen für seine Auslandsschulden einstellte, fanden am Montag Konsultationen zwischen Brasilien, Argentinien und Venezuela über die Möglichkeit eines gemeinsamen Vorgehens in der Auslandsschuldenfrage statt. Der venezolanische Präsident Jaime Lusinchi telefonierte mit den Präsidenten Jose Sarney (Brasilien) und Raul Alfonsin (Argentinien) und versicherte sie der Unterstützung Ve nezuelas für ihre Position. In einem in Caracas veröffentlichten Kommunique hieß es: „Wir beabsichtigen, unsere Verpflichtungen einzuhalten, aber nur unter der Voraussetzung, daß wir nicht zu Nettokapitalexporteuren werden und daß man uns einen für das Wirtschaftswachstum und den sozialen Fortschritt ausreichenden Mittelzufluß garantiert.“ Die drei Präsidenten kamen laut Kommunique ferner überein, daß ihre Finanzminister ständig in Kontakt miteinander bleiben sollen. Venezuela bemüht sich um Senkung seiner Zinszahlungen und um Verlängerung der Tilgungsfristen für seine Auslandsschulden, die allein im öffentlichen Sektor 21,2 Milliarden Dollar betragen. Insgesamt beläuft sich die Auslandsverschuldung Venezuelas auf 32 Milliarden Dollar, womit das Land an vierter Stelle in Lateinamerika liegt.
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