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Archiv-Artikel

Jesus soll schuld sein

Angeklagter im Lindh-Mord will Stimmen gehört haben

STOCKHOLM dpa ■ Die Stockholmer Staatsanwaltschaft hat gestern Anklage gegen den 25-jährigen Mijailo Mijailovic wegen des Mordes an Außenministerin Anna Lindh erhoben. Der Sohn serbischer Einwanderer berief sich in seinem Geständnis auf den Zwang „innerer Stimmen“, darunter der von Jesus. Dass die Außenministerin das Opfer seines Angriffs am 10. September 2003 gewesen sei, nannte Mijailovic „Zufall“. Er habe nichts persönlich gegen Lindh gehabt und sei politisch nicht interessiert. Für den Oberstaatsanwalt sind aber die Zahl der Stiche und die dabei angewandte Kraft Indizien, dass der Täter nicht aus dem Affekt, sondern planmäßig handelte. Nach Überzeugung der Polizei hatte der Attentäter Lindh ab deren Betreten des Kaufhauses ohne Leibwächter 14 Minuten verfolgt, ehe er auf sie zustürzte.