■ Kommentar: Jein zum Mittelmaß
Schlechtes weiß man über die SPD-Chefin in spe eigentlich nicht zu sagen. Aber eben auch nichts Mitreißendes. Doch nicht nur das erinnert fatal an vergangene SPD-Tage. Als ginge es nur um gerechtes Pöstchenverteilen und nicht um einen Wahlkampf, um Profil und um neue Fans für die alte Tante SPD, favorisierten die Fädenzieher hinter den Kulissen das Mittelmaß. Dorothee Stapelfeldt wird mit der Begeisterungsfähigkeit einer Verwaltungsbeamtin den wortgewaltigen RednerInnen der Opposition entgegentreten.
Jeder rote Stratege müßte sofort erkennen, daß Walter Zuckerer die richtige Persönlichkeit ist, das wackelige SPD-Schiff herumzureißen. Doch eine echte Führungspersönlichkeit könnte auch eine Bedrohung sein. Für die, die auf höheren Posten sitzen.
Angesichts einer sozialdemokratisch geführten Regierung ist der Fraktionsvorsitz eh nur ein Gehilfenjob für Bürgermeister und SenatorInnen. Und wird's an der Abgeordneten-Spitze allzu bläßlich, können Voscherau und seine Crew um so glanzvoller einspringen. Silke Mertins
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