: Jazzwelle mit Softrock
■ Neues Radio geht auf Sendung
In ungefähr zwei Monaten kommt auf der Frequenz 97,1 ein neuer Sender: Radio Energy, das mit einem „jazzorientierten, melodiösen adult-contemporary“-Musikformat unterhalten will. Der Sender gehört zu einer Kette von acht Sendern in der BRD, die – bei lokal jeweils unterschiedlichen Anbietergemeinschaften – den gemeinsamen Namen Radio Energy tragen. Der Name des Senders verweist auf die französische Aktiengesellschaft NRJ (Nouvelle Radio Jeunesse), die 24,9 Prozent der Anteile von Energy Hamburg hält.
Mit dem erklärten Ziel, einen „bundesweiten Jugendsender aufzubauen“, kauft NRJ in der BRD seit Jahren marode Sender auf. Die Energy-Sender sollen in steigendem Umfang gemeinsam vermarktet werden und auch bestimmte über Satellit eingespeiste Sendungen gemeinsam ausstrahlen. Die erste regelmäßige Sendung, die alle Energy-Radios ausstrahlen, ist eine Saturday Night Talk-Sendung.
In Hamburg krallte man sich, wie letzte Woche die Medienanstalt HAM bekanntgab, die Jazzwelle Plus. Diese wurde 1991 in einer umstrittenen Entscheidung von der HAM an Stelle des nichtkommerziellen Radio St. Pauli als „gemeinnütziges Lokalradio“ lizensiert und erzielte Reichweiten haarscharf an der Meßbarkeitsgrenze.
Die HAM „legt Wert darauf“, wie sie in ihrer Pressemitteilung schreibt, „daß das neue Programm auf das bisherige aufbaut.“ Daran tut sie auch gut: Sollte sich nämlich erwartungsgemäß herausstellen, daß NRJ – nach einer kurzen Schamfrist – Musik- und Vermarktungskonzept radikal umstellt, um Quote zu machen, wäre damit die Grundlage der Lizensierung der Jazzwelle GmbH, die nach wie vor die Lizenz des Senders hält, entfallen. ms
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