: Jazz-Bewegung
Dem Jazz hängt, heute vermutlich mehr als je zuvor, das Image einer gediegen-abgehangenen Ästheten-Veranstaltung an. Dabei übersieht man allerdings, dass es um das Genre auch schon mal politischer bestellt war. In den Sechzigern und Siebzigern etwa, als schwarze Jazzmusiker begannen, Kollektive zu gründen und ihre Musik im Alleingang zu veröffentlichen, auch auf die Gefahr hin, gesellschaftlich marginalisiert zu werden. „Fire Music“ hieß die Bewegung, ebenso wie ein frühes Album des Saxofonisten Archie Shepp, einem der Protagonisten dieser Szene. Der Jazzjournalist Christian Broecking hat über die Jahre zahlreiche Interviews mit zentralen Figuren der Bewegung wie Sonny Rollins, Max Roach, Ornette Coleman oder Gil Scott-Heron geführt, die er in seinem Buch „Respekt. Die Geschichte der Fire Music“ versammelt hat. Im Verbrecher Verlag erscheint jetzt eine erweiterte Neuauflage, die er heute im Monarch vorstellt.
■ Fire Music: 22. November, 20.30 Uhr, Monarch, Skalitzerstraße 134.