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Japan

Beschauliches Fukui: Sojapastensuppe zum Frühstück und höfliche Zugschaffner, die sich vor einem verbeugen

Finn Mayer-Kuckuk: 27 Jahre, Japanologie/Sinologie, HU Berlin

„Meinen Tag fing ich meistens damit an, Sojapastensuppe mit Reis aus einer kleinen Schale zu trinken. Während meines Jahres in Japan lebte ich japanischer als die Japaner. Die essen inzwischen meistens Toastbrot zum Frühstück und trinken Kaffee dazu. Ich blieb beim grünen Tee – ist ja auch gesünder.

In die japanische Kultur einzutauchen hat mir auch dabei geholfen, die Sprache zu lernen. Denn genau dafür war ich in Japan: ein Japanologe hat im Hauptstudium keine Chance, wenn er nicht ein Jahr vor Ort die Sprache lernt.

Ich hatte das Glück, dafür ein gutes Stipendium zu ergattern. Das japanische Kulturministerium bezahlte mir den Aufenthalt in der Kleinstadt Fukui, der DAAD, von dem ich ebenfalls ein Stipendium erhielt, zahlte noch etwas dazu.

Dass ich in einer kleineren Stadt war, war ein Vorteil. Ich habe ein viel eigentümlicheres Japan kennen gelernt als meine Mitstudenten in Tokio. Und ich musste mich wirklich mit Japanisch durchschlagen. Englisch konnte da kaum einer.

Dafür entsprachen die Leute so richtig dem Klischee: höflich bis zum geht nicht mehr und neugierig auf Ausländer. Eine Frau im Café hat mich sogar mit ihrer Enkelin fotografiert. Ebenfalls eine Erleuchtung: wenn der Zugschaffner sich vor einem verbeugt und sagt „Entschuldigen sie die Unannehmlichkeiten!“ In Fukui hatte ich sogar Zeit, in einem Zen-Tempel meditieren zu gehen – bei meinem hektischen Leben in Berlin undenkbar!“

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