: Japan: Schon wieder Korruption
TOKIO dpa ■ Japans Regierung wird von einem weiteren Skandal erschüttert. Nach dem Rücktritt des Wirtschaftsministers wegen einer Bestechungsaffäre entließ das Außenministerium gestern einen Spitzenbeamten wegen Unterschlagung. Er hatte Millionen aus Geheimkonten der Regierung abgezweigt und teils für Rennpferde verprasst. Außenminister Yohei Kono übernahm die Verantwortung und zahlte sechs Monatsgehälter zurück. Die der öffentlichen Kontrolle entzogenen Gelder waren für Auslandsreisen des Premiers gedacht. Man habe herausgefunden, dass Katsutoshi Matsuo nach den Reisen einen Teil des übrig gebliebenen Geldes auf sein Privatkonto umgeleitet hatte, so Kono. Als Chef der zuständigen Abteilung war Matsuo von 1993 bis 1999 für 46 Auslandsreisen des Premiers zuständig und soll in diesere Zeit rund zehn Millionen Mark auf zwei Privatkonten umgeleitet haben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen