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■ PorträtJana Novotna: „Ich bin ein Champion“

Sie hat geweint. Natürlich hat sie geweint? Jedenfalls war es ein bewegender Moment für Tennisprofi Jana Novotna, als sie Sonntag abend in New York durch das 7:6 (7:4), 6:2, 6:3 über eine chancenlose Mary Pierce (Frankreich) das Masters gewonnen hatte. Nach drei Final-Niederlagen bei Grand-Slam-Turnieren hatten manche sie als Nervenbündel abgestempelt.

Nun hat die notorische Final-Verliererin 29jährig einen eindrucksvollen Sieg eingefahren. „Ich habe mir endlich bewiesen, daß ich ein großer Champion bin, selbst wenn ich von jetzt an kein Spiel mehr gewinne“, sagte Novotna, als sie sich wieder etwas im Griff hatte. Bei ihrer neunten Masters-Teilnahme hat die Angriffsspielerin mit Partnerin Lindsay Davenport auch das Doppel gewonnen.

Seit gestern nimmt die Frau aus Brno nach kurzem Verlust an Davenport nun wieder den Ranglistenplatz der zweitbesten Tennisspielerin der Welt ein. New York ist ihr fünfter Turniersieg des Jahres und der 20. ihrer Karriere. Dennoch ist bis Sonntag hierzulande eine Niederlage hängengeblieben: Das Wimbledon-Finale 1993, das sie gegen Graf trotz 4:1-Führung im dritten Satz noch verlor. Nach Graf kam Martina Hingis und war die Bessere – der war sie heuer im Wimbledon-Finale unterlegen. In New York räumte Pierce die Schweizerin aus dem Weg.

Schluchz: Masters-Siegerin Novotna Foto: AP

„Das Komische ist, daß ich nie an mir gezweifelt habe“, sagte Novotna. „Von jetzt an werde ich wohl nie mehr Druck verspüren.“ Von jetzt an regiere das Lachen. taz

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