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James Richards, KünstlerEinblick (694)

Foto: Ric Bower
Zur Person

James Richards ist 1983 in Cardiff, Wales geboren. Heute lebt er in Berlin und London. Er studierte an der University of Wales Institute in Cardiff sowie an der Chelsea School of Art and Design in London. Er hatte Einzelausstellungen u. a. in der Whitechapel Gallery, London, der Bergen Kunsthall, der Kestnergesellschaft, im Künstlerhaus Stuttgart und aktuell auf der Venedig Biennale (für Wales). 2014 stand er auf de Shortlist zum Turner Prize. In Berlin wird Richards von der Galerie Isabella Bortolozzi vertreten. Aktuell läuft dort sowie bei Eden Eden Richards’ Einzelausstellung „Mouth Room / Crumb Mahogany“ (siehe S. 14).

taz: Welche Ausstellung hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

JR: Die Ausstellung prähistorischer Gemälde des Frobenius-Instituts im vergangenen Winter im Martin-Gropius-Bau habe ich geliebt. Aktuell bin ich gespannt auf die Harun-Farocki-Retrospektive bei Savvy Contemporary, in der nbk und im Kino Arsenal. Seitdem ich vor zehn Jahren Farockis kinematografisches Werk in der Tate Modern gesehen habe, ist es ein wichtiger Bezugspunkt für mich.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Für Performances und Screenings liebe ich Bob’s Pogo Bar im KW, für Screenings, Talks und Ausstellungen Savvy Contemporary. Was Nightclubs betrifft, richte ich mich eher nach den Partys als den Orten. Cocktail d’Amore im about blank ist toll für House und Italo Disco. Viele meiner Freunde sind regelmäßig da, wie auch bei Herrensauna im Tresor für das dunklere, experimentellere Ende von Techno.

Welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Ich bahne mich gerade durch das wirklich schöne und in sich selbst vertiefte „The Mausoleum of Lovers“ des Schriftstellers und Fotografen Hervé Guibert. Ein paar der Schlüsselpassagen im Skript meines Videos „What weakens the flesh is the flesh itself“, das gerade in Venedig zu sehen ist, beziehen sich auf ihn. Außerdem lese ich Paul Hoovers Anthologie postmoderner Poesie. Das ist ein neues Terrain für mich und eine konstante Quelle von Überraschung und Freude.

Was ist dein nächstes Projekt?

Im November bin ich für eine gemeinsame Arbeit mit Leslie Thornton in New York. Unsere Zusammenarbeit hat im vergangenen Jahr mit dem Film „Crossing“ begonnen. Im Frühling 2018 werden wir neue Installationen und Fotografien im Künstlerhaus Stuttgart präsentieren, ein Jahr später in der Kunsthalle Malmö. Außerdem kuratiere ich eine Gruppenausstellung, die im Sommer im Chapter Arts Center, Cardiff gezeigt wird.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Für Freunde oder für mich zu kochen.

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