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Jahresrückblick Musik von: Julian Weber

Julian Weber ist Musik­redakteur der taz

Die Goldenen Zitronen: „More than a Feeling“. Kondensat aus frostigem Sequenzerwave, Sprachmüll und Schalk im Nacken. Zeilen wie „Unser Reichtum ist kein Ölscheichtum“ lassen Autos rückwärtsfahren.

Ladymonix: „Baby“. Toller Track einer jungen Houseproduzentin aus Detroit. Da sie den Kosenamen „Baby“ 138 mal einstreut, ohne dass er je schmierig klingt, bescheinige ich ihr eine große Zukunft.

Kelsey Lu: Berghain Kantine, Berlin. Dramaturgisch glänzender Auftritt der US-Cellistin und R&B-Sängerin. Kelsey Lu bewahrte ihren sphärischen Songs das Mysteriöse und drückte zugleich auf die Tube.

Holly Herndon „Proto“. Das neue Album der US-Künstlerin ist ein Flop. Blutleere Kunstkacke mit aufdringlichem Gewese um Künstliche Intelligenz. Musik für Menschen, die hinter Bezahlschranken leben.

Demokratie ist kein Naturzustand. Auch im kommenden Jahr gilt es die parlamentarische Demokratie zu verteidigen gegen die neuen und alten Verharmloser und Vereinfacherinnen von Rechtsaußen.

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