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"Jahr der Mahnung" in GubenEndlich mal die Klappe halten

Von Ignoranz bis Ablehnung reichen die Reaktionen der schweigenden Mehrheit in Guben auf die Rechtsextremisten. Andere wollen so schnell wie möglich weg. Eine Reportage

Die Antifa Guben hielt nicht die Klappe und organisierte eine Gedenktafel. Bild: ap

Es sollte eigentlich das Jahr werden, in dem die Gubener sich an eines der dunkelsten Kapitel ihrer Geschichte erinnern. Ein "Jahr der Mahnung" hatten aufrechte Bürger der Stadt für 2009 ausgerufen. Sie wollten damit des algerischen Asylbewerbers Farid Guendoul gedenken, der hier im Februar 1999 von Neonazis zu Tode gehetzt wurde. Und sie wollten dafür sorgen, dass der immer noch aktiven Neonazi-Szene das Wasser abgegraben wird, wie es der Gubener Pfarrer Michael Domke am Anfang des Jahres ausdrückte.

Doch am Ende des Gedenkjahrs herrscht unter den aufrechten Gubenern Ernüchterung. Es hat wieder geknallt in der Stadt, die alten Narben sind erneut aufgeplatzt. Und wie damals igelt sich das offizielle Guben ein, aus Angst um das Image der Stadt.

Im Jahr zehn nach der Hetzjagd steht die Schülerin Tamara am Gedenkstein für Farid Guendoul, draußen auf einer kleinen Wiese im Stadtteil Obersprucke, ganz in der Nähe des damaligen Tatorts. Unzählige Male wurde der Stein schon geschändet, wurden die Blumen zertrampelt, wurde gegen die Platte uriniert. Eingeritzte Hakenkreuze sind dort zu erkennen, die durch weitere Kratzer wieder unkenntlich gemacht wurden.

Tamara ist eine derjenigen, die sich im "Jahr der Mahnung" engagiert haben. Nun aber sagt sie: "Nach dem Abitur nächsten Sommer ziehe ich weg. Mich hält hier nichts mehr."

Rechte Gewalt

Das Bundeskriminalamt (BKA) rechnet mit insgesamt rund 20.000 rechten Straftaten im Jahr 2009, etwa tausend von ihnen Gewaltdelikte. "Es ist eine erschreckende Situation, vor der wir stehen", sagte BKA-Chef Jörg Ziercke vergangene Woche.

Jeden Tag werden in Deutschland also zwei bis drei rechtsextreme Gewalttaten verübt, jeden Monat etwa drei antisemitische Straftaten. Das BKA geht von rund 9.500 gewaltbereiten Anhängern der rechtsextremen Szene aus, der insgesamt 30.000 Personen zugerechnet werden. Rechte Gewalt wird zu 75 Prozent im öffentlichen Raum verübt, auf Straßen, Plätzen, an Bushaltestellen oder im Umfeld von Gaststätten.

BKA-Chef Ziercke kündigte an, dass die Polizei sich stärker auf Mehrfachtäter konzentrieren müsse. Außerdem müssten Aussteigerprogramme stärker eingesetzt und eine konsequente Strafverfolgung betrieben werden. (afp)

Der Grund dafür sind nicht nur die Neonazis – aber sie sind es auch. Zu viel ist passiert in diesem Jahr. Tamara hatte sich mit anderen Schülern dafür eingesetzt, dass ihr Gymnasium den Titel "Schule ohne Rassismus" bekommt. Das Gymnasium bekam das Label, doch schon nach wenigen Tagen wurde die Plakette am Schuleingang geklaut. Eine neue gibt es bis heute nicht. Eine Kleinigkeit? Vielleicht.

Doch dann hat ausgerechnet einer der Todeshetzer von 1999, Alexander Bode, vor ein paar Wochen wieder jemanden angegriffen: den 14-jährigen Martin K., einen Bekannten Tamaras aus dem linksalternativen Jugendklub "Comet". Bode klingelte mit drei Freunden an einem Sonntag an der Tür der Familie K. und attackierte Martin vor den Augen seines Vaters. Er soll Martin gewürgt haben, ein anderer der Neonazis soll dem Schüler gegen die Brust geschlagen haben. Bode bestreitet den Angriff, die Polizei hat aber keinen Zweifel, dass es so gewesen ist. Der mutmaßliche Grund für den Überfall: Martin K. soll NPD-Plakate abgerissen haben.

Alexander Bode, 30, ist Vizevorsitzender des NPD-Kreisverbands Lausitz. Vom Brandenburger Verfassungsschutz wird er als "führender Neonationalsozialist im Landkreis Cottbus/Spree-Neiße" bezeichnet. Einmal wurde Bode nach der Tat von 1999 bereits wieder wegen Körperverletzung verurteilt, ein weiteres Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Schülerin Tamara drückt es so aus: "Bode und die anderen Neonazis sind eine Gefahr für die ganze Stadt." Deswegen möchte sie ihren richtigen Namen auch nicht in der Zeitung lesen.

Vier Tage nach dem Angriff an der Haustür wollte Bode mit seinem rechten Trupp den 14-jährigen Martin K. in dessen Schule heimsuchen, der Europaschule in der Obersprucke. Die Schulleitung rief die Polizei, die gegen Bode und seine braunen Kameraden Platzverweise aussprach.

Genaueres über die beiden Vorfälle erfährt man nicht, auch nicht vom Opfer, weil der Junge nicht mit den Medien sprechen darf. Bekannte der Familie sagen, der Vater wolle, dass sein Sohn endlich mal lerne "im richtigen Moment die Klappe zu halten".

Wer in der Stadt zum Thema Rechtsextremismus recherchiert, stößt immer wieder auf eine Mauer des Schweigens.

Die Schulleiterin der Europaschule Guben, Berit Kreisig, wird am Telefon fast schon aggressiv, wenn man sie auf den Vorfall an ihrer Schule anspricht. "Wir werden gleich wieder in so eine Ecke gestellt", sagt sie. "Wir möchten hier in Ruhe arbeiten." Ein Gespräch lehnt sie ab.

Auf gut 50 auch gewaltbereite Neonazis schätzt das Mobile Beratungsteam Cottbus den harten Kern der rechten Szene in Guben. Das macht die Stadt für den Verein zu einem "Brennpunkt des Rechtsextremismus" in Südbrandenburg. Für das Innenministerium gehört der Polizeischutzbereich Cottbus/Spree-Neiße zu den "stark belasteten Schutzbereichen Brandenburgs". Vor allem auf den Stadtteil Obersprucke, in dem Guendoul zu Tode gehetzt wurde, konzentriert sich auch heute noch die rechte Szene laut Beobachtern.

Doch wer sich mit dem Gubener Bürgermeister Klaus-Dieter Hübner (FDP) über die Neonazis in seiner Stadt unterhalten will, kann lange warten - vergeblich. Ein Treffen mit der taz hat Hübner verweigert, die Sekretärin verwies auf seinen engen Terminplan. Schließlich sagte Hübner doch ein kurzes Interview am Telefon zu – und rief dann trotz mehrmaliger Nachfrage nie zurück. Tags darauf war er plötzlich im Urlaub.

Im Februar teilte Bürgermeister Hübner zum zehnten Jahrestag von Farid Guendoul in einer Pressemitteilung mit, dass er den Tod zwar außerordentlich bedauere. Aber der "Vorfall" dürfe auch nicht dazu führen, "dass die Bevölkerung einer ganzen Stadt über Jahre hinweg stigmatisiert und angeprangert wird". Deshalb müsse man jetzt "vor allem nach vorne schauen".

"Die Stadt hat das Problem auch zehn Jahre nach dem Tod von Guendoul nicht erkannt", sagt Franziska Keller, die bis vor kurzem Grünen-Landeschefin war und aus Guben stammt. Eine Kritik, die viele Beobachter teilen. Doch Hübner wurde gerade für acht weitere Jahre als Bürgermeister bestätigt. Zwei Drittel der Gubener stimmten für ihn.

Es ist ein seltsames Schweigen, das einem in Guben entgegenschlägt. Sogar der Sprecher der Initiative "Jahr der Mahnung", Peter Stephan, der als Parteiloser für die Linke im Stadtparlament sitzt, möchte offenbar nicht so gerne mit der Presse reden. Tagelang ist er nicht zu erreichen, beantwortet weder Anrufe noch SMS. Hat man ihn schließlich doch am Apparat, bricht die Verbindung ab. Oder er sagt, er habe gerade keine Zeit. Er ist ein Sprecher, der nicht mehr spricht.

Vielleicht liegt es daran, dass man in Guben schnell als Nestbeschmutzer gilt, wenn man öffentlich das Problem mit dem Rechtsextremismus anprangert. Das glaubt zumindest Gesa Köbberling von der Opferperspektive Brandenburg, einem Verein, der sich um Betroffene von Neonazi-Gewalt kümmert. Auch den Gubener Schüler Martin K. hat der Verein betreut.

"Die Leute hier haben die Schnauze voll von den Medien", sagt Karsten Geilich vom Jugendzentrum "Fabrik" in der Nähe des Gubener Bahnhofs. Und ein Stück weit könne er das auch verstehen. Nach der tödlichen Hetzjagd vor zehn Jahren hätten es sich viele zu einfach gemacht und die Stadt pauschal zum Nazi-Nest abgestempelt. Aber die Dinge totzuschweigen ist für ihn auch keine Alternative. Denn dass es in Guben ein Problem mit den Rechtsextremen gibt, steht für ihn außer Frage.

Geilich sitzt im ersten Stock des ehemaligen Fabrikgebäudes in seinem Büro. Er trägt graue, lange Haare, Vollbart und einen Kapuzenpulli – genauso stellt man sich einen Sozialarbeiter vor. Geilich hat zweierlei Dinge festgestellt. Zum einen, dass die Hemmschwelle für Gewalt in letzter Zeit gesunken ist. Ein Konzert ohne muskelbepackte Sicherheitsleute kann er sich deshalb nicht mehr vorstellen.

Zum anderen beobachtet Geilich noch etwas zweites Beunruhigendes. Ob jemand rechts oder links ist, lasse sich nicht mehr so schnell erkennen. Er hört immer öfter rechte Parolen von Jugendlichen, von denen er das nicht vermutet hätte. Dann grölen nach drei Bier auch Gymnasiasten "Scheiß Ausländer". "Woher haben die das?", fragt sich Geilich.

Zumindest im Stadtteil Obersprucke braucht man nicht groß nach einer Antwort zu suchen.

"Ich steh jetzt nicht so zu den Ausländern, jeder sollte in seinem Land bleiben", sagt eine Frau um die 50. Sie führt gerade ihren Pudel spazieren, nur wenige Meter vom einstigen Tatort entfernt. Hier hatte Guendoul beim Versuch, sich zu retten, eine Glastür eingetreten und sich dabei eine Arterie aufgeschnitten. Der Plattenbau, in dem Guendoul verblutete, ist inzwischen einem Park gewichen.

Nur ein paar Schritte weiter, vor einem fünfstöckigen Wohnhaus, hört man Ähnliches. Zwei Rentnerinnen unterhalten sich. Was sie denn vom "Jahr der Mahnung" halten? "Wissen Sie, ich hab nichts gegen Ausländer", sagt die eine der beiden. "Aber als Gast hat man sich nun mal zu fügen."

Und auch auf der anderen Straßenseite, in einer Spielothek gleich neben dem "Dance Club", wo damals die Hetzjagd auf Guendoul ihren Anfang genommen hat, hört man solche verstörenden Sätze. "Zwischen Deutschen und Ausländern gibts immer Keilereien", sagt eine Mitarbeiterin. "Und der Ausländer provoziert ja auch mal gerne."

Jemanden, der die Täter verurteilt, kann man in der Obersprucke lange suchen.

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28 Kommentare

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  • U
    UweRietmöller

    Gern, atypixx:

    Nachzulesen bei Gunner Heinsohn, Sand in den Augen.

     

    Ich muss Dich aber warnen. Heinsohn schreibt keinen politisch korrekten Müll, sondern die Wahrheit.

    Aber wir wollen die Menschen ja nicht nach ihrer ökonomischen Verwertbarkeit einstufen. Oder?

    Die Ausländer fragen ja auch nicht, ob wir die ernähren wollen. Die setzen das einfach voraus.

  • A
    atypixx

    @ Uwe Rietmöller

     

    Wie kommst du zu diesen 2000 Euro? Da hätte ich gerne einen, zumindest in Ansätzen auch nachrprüfbaren, Beleg.

     

    P.S.: Auch Ausländer, die Arbeit haben, zahlen in die Sozialsysteme ein. Das am Rande.

  • S
    str23

    @ Apollo:

    UweRietmöller ist eben ne echte Sexmachine! Der verzeiht man einfach alles.

  • JB
    Jack Bauer

    @ Apollo: PLONK

  • A
    Apollo

    Sorry für meine pauschale Schelte. Man kann nicht sagen, dass alle schweigen. Denn Jan Ole hat sich gerade gemeldet. Dafür vielen Dank!

    Sein Posting ist bemerkenswert. Nein, nicht was das Pöbeln betrifft, das sind wir ja gewohnt.

    Aber diesen Satz

     

    "Damit setzt du ja voraus, das deutschland erstmal den Deutschen gehöhrt ..."

     

    sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen.

    Ich meine, das ergibt doch ganz neue Perspektiven für das Deutsch-Polnische Verhältnis.

     

    Und wenn Jan Ole den Opfern von ausländischen Mördern ermordeten Deutschen Rassismus unterstellt, dann fällt mir dazu nur eins ein: Jessen-Niveau.

    Der Irakist in Schöppingen musste also Kevin das Messer in den Rücken stechen, weil Kevin ein Rassist ist.

    Und der Pakistanist in Dresden musste die Schülerin ermorden, weil die eine Rassistin ist.

    Klasse, Jan Ole, ganz große Klasse!

    Mit genau dieser rhetorischen Figur haben die Nazi den Novemberpogrom „begründet“.

     

    -------

     

    So, Jan Ole hat seinen Beitrag geleistet. Nun erwarten wir noch die Pöbeleien aller anderen Pöbler.

    Auf geht´s!

  • A
    Apollo

    Was ist los, schlaft Ihr alle?!

    Ich bin es gewohnt, dass jeder, der hier die Wahrheit sagt, als frauenfeindlich-faschistoid-islamophober PI-Leser entlarvt wird.

    Wie kommt UweRietmöller zu der Ehre, dass er hier nicht diffamiert wird?

    Was hast der, das ich nicht habe?

     

    Nicht nur, dass der über die von den Ausländern hier begangenen Verbrechen redet, nein der ist auch noch so dreist das Mannichl-Stadl (der größte Propaganda-Fake seit Gleiwitz) als Posse zu bezeichnen. Impertinent so was.

     

    Und es kommt noch schlimmer. Der ist sogar so frech, einfach die rechte Gewalt abzustreiten. ... By the way, wo bleibt eigentlich die Politfolkore?

    Ich bin es gewohnt, als Weihnachtsgeschenk den Verfassungsschutzbericht mit den obligatorisch zweistelligen Zuwachsraten der herbeihalluzinierten rechten Gewalt entgegenzunehmen.

    Was ist passiert?

    Wo bleibt mein Geschenk?

  • JO
    Jan Ole

    Hallo Uwe Rietmöller.

     

    "Und klar, die Ausländer in Deutschland werden diskriminiert. Deshalb kommen die ja alle hierher, um sich mal so richtig diskriminieren zu lassen.

    Jeder Steuerzahler in Deutschland spendiert alljährlich 2000 (in Worten: zweitausend) Euro für die Bespaßung der Ausländer (Sozialhilfe und Kriminalitätsbekämpfung). Jeder Normale würde das als Beleg für die exzessive Ausländerfreundlichkeit der Deutschen ansehen; aber Du weißt es natürlich besser. Schlechtes Gewissen musst Du nicht haben, denn unsere Sozial“wissenschaft“ beweißt ja allwöchentlich mit immer neuen „wissenschaftlichen“ Erkenntnisse den „Faschismus in der Mitte der Gesellschaft“."

     

    Ja genau, exzessive Ausländerfreundlichkeit, so siehts aus. Du hast doch überhaupt keine Ahnung, aber ehrlich mal. Damit setzt du ja voraus, das deutschland erstmal den Deutschen gehöhrt und dann gibt der Deutsche auch noch für den Ausländer, der ja kein deutscher ist, und eigentlich deswegen sehr froh sein kann das er von unserem deutschem Sozialsystem (im heimatland sieht das vll. etwas anders aus) profitiert, geld aus, so eine großzügigkeit, und das obwohl er kein deutscher ist, so wie wir nämlich.

    Aber er kann da leider nichts machen mein Junge er ist numal nicht auf diesem Fleck der Erde geboren. Aber gut, wenn er schon unser deutsches Geld kassiert, kann er sich ja wenigstens unterordnen der Nichtdeutsche und ein wenig Rassismus vertragen von uns deutschen. Aber in erster Linie ist deutschland das land der deutschen. deutsches bier, deutsche sprache, deutscher humor, deutsche bräuche, deutsche volkslieder und wenn ihm das nicht passt, dann soll er sich wieder verpissen stimmst?

     

    Ich seh das aber anders Uwe, ich beschränke Menschen (ich gebe mir jedenfalls große mühe) nicht auf nationalitäten, und freue mich wenn mein geld an nette menschen gerät und ärgere mich wenns an assis geht, egal ob ausländer oder deutscher.

  • L
    Lars

    Noch ein kleiner Zusatz:

    Manche lesen halt auch nur was sie lesen wollen (sollen?) und wenn man an eine Sache sehr einseitig rangeht bleibt auch das Ergebnis eben genau das: Einseitig.

  • L
    Lars

    Und manche sehen halt vor lauter Schwarz und Weiß das Grau nicht mehr.

  • U
    UweRietmöller

    Nichts neues unter der Sonne.

    Lars, das wissen wir doch. Genauso wie es positive und negative Diskriminierung gibt, so haben wir in Deutschland positive und negative Morde.

    Und nein, menschenverachtend ist das überhaupt nicht.

     

    Keine Ahnung, was Du mit dem Märchen von den rechten Morden bewirken willst. Welche meinst Du eigentlich? Wollen wir noch mal über die Mannichl-Posse reden? Oder über die Schwachsinns-Statistiken der Berufsantifaschisten (was würden die eigentlich machen, wenn die nicht aus Steuergeldern subventioniert würden?)

     

    Der Mörder von Kevin in Schöppingen hat also nicht aus rassistischen Motiven heraus gehandelt? Ja prima, der hat also nur einfach mal so aus Spaß gemordet. Richtig lustig sind die, diese Spaßmacher. Da lachen wir alle gleich mal vor Freude.

     

    Wenn Du noch mehr lachen willst, dann lies einfach mal unter ehrenmord.de. Spaß ohne Ende.

     

    Und klar, die Ausländer in Deutschland werden diskriminiert. Deshalb kommen die ja alle hierher, um sich mal so richtig diskriminieren zu lassen.

    Jeder Steuerzahler in Deutschland spendiert alljährlich 2000 (in Worten: zweitausend) Euro für die Bespaßung der Ausländer (Sozialhilfe und Kriminalitätsbekämpfung). Jeder Normale würde das als Beleg für die exzessive Ausländerfreundlichkeit der Deutschen ansehen; aber Du weißt es natürlich besser. Schlechtes Gewissen musst Du nicht haben, denn unsere Sozial“wissenschaft“ beweißt ja allwöchentlich mit immer neuen „wissenschaftlichen“ Erkenntnisse den „Faschismus in der Mitte der Gesellschaft“.

     

    Wenn Du mehr lesen willst über die Ausländerdiskriminierung, dann empfehle ich die SZ vom 21.11.2009

    Auszug:

    „Kirsten Heisig vernimmt ja viele Lehrer als Zeugen, und sie erfährt von Schuleingängen, durch die keine deutschen Schüler mehr dürfen, nur muslimische, die Mehrheit sorgt dafür, so wie sie dafür sorgt, dass nur sie bestimmte Toiletten benutzen darf; und Kirsten Heisig erfährt von deutschen Schülern, die keine Salami mehr auf ihre Brote wollen, denn in der Salami ist Schweinefleisch, und das kommt gar nicht gut in diesem Umfeld. "Man stelle es sich umgedreht vor", sagt Kirsten Heisig. "Wir hätten eine dreifache Lichterkette rund um Berlin."

     

    Der ganze Text hier:

    http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/491357

     

    So viel aus der Lebenswirklichkeit. Nun erzähle uns mehr von den diskriminierten, aus Spaß mordenden Ausländern.

    Danke.

  • L
    Lars

    Du vergleichst aber größtenteils Äpfel mit Birnen, Uwe. Morde von Rechtsradikalen passieren aus menschenverachtenden und rassistischen Gründen. Die Tötungsdelikte, die Du damit vergleichst sind im Grunde "einfache Tötungsdelikte". Wenn ein Deutscher einen anderen Deutschen oder einen Türken absticht, beispielsweise in Folge eines Discostreits, "hetzen" ja auch nicht alle Medien gegen Deutsche sondern das findet eben nur statt, wenn dem Mord auch ein rassistisches Motiv zugrunde liegt.

     

    Versteh mich nicht falsch, Mord ist Mord. Egal ob nun ein Deutscher einen Türken, ein Iraner einen Deutschen, ein Russe einen Israeli oder ein Ghanaer einen Chinesen ermordet. Nur sind die Motive unterschiedlich gefährlich.

     

    Wenn wir jetzt anfangen, ein Tötungsdelikt aus Eifersucht oder Armut oder was auch immer mit einem Tötungsdelikt aufgrund einer verqueren Weltanschauung gleichzusetzen relativieren wir rechte Gewalt und verharmlosen so das Problem.

     

    Und zu unterstellen, daß jeder Mord eines Migranten an einem Deutschen aus Hass auf Deutsche passiert, ist nicht mehr als ein rassistisches Vorurteil. Und auch nicht jeder Mörder mit Migrationshintergrund, der während der Tat "Scheiß Deutscher" gesagt hat ist ein Rassist, so einfach ist es nämlich nicht. Oft ist das eben auch nur die Folge dessen, daß diese Jugendlichen stetig einem gewissen Rassismus der Mitte ausgesetzt sind und irgendwann die Trotzhaltung einnehmen.

     

    Die Welt ist nunmal nicht nur schwarz und weiß.

  • U
    UweRietmöller

    Es würde die Glaubwürdigkeit der Antifa und der taz nicht mindern, wenn die alle Mordopfer gleich betrauerten. Es ist nämlich nicht nur für die Gubener, sondern für die meisten Deutschen auch nicht so recht verständlich, warum Ausländer Opfer erster und Deutsche Opfer zweiter Klasse sind. Und weder die Antifa noch die taz können erklären, warum diese Diskriminierung nicht als rassistisch empfunden werden sollte.

     

    Vor 5 Monaten hat ein durchgeknallter Russe in Dresden eine Ägypterin (Marwa) ermordet. Die überhaupt nicht gleichgeschalteten Medien haben diesen Vorgang gierig aufgesogen um mal wieder ordentlich gegen Deutschland und die Deutschen zu hetzten. Allein die taz hat 45 Artikel zum Marwa-Fall publiziert.

     

    Im August hat in Schöppingen ein Irakist einen Deutschen (Kevin) erstochen. Die Heimatzeitung berichtete, das war es dann auch. Die taz – berichtet nicht.

     

    Vorige Woche hat in Dresden ein Pakistanist eine Deutsche (Susanna H.) ermordet. Die Heimatzeitung berichtet kurz, das war es dann auch. Die taz – berichtet nicht.

     

    Aber halt, hier tue ist der taz Unrecht. Man kann nicht sagen, dass die überhaupt kein Statement zu solchen Vorfällen abgäbe. Die taz hat schon mal generell (16.01.2009, Helmut Höge über Scheißdeutsche, www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/?dig=2008%2F01%2F16%2Fa0182&src=UA&cHash=7b6f441a34) entschieden, dass ermordete Deutsche es nicht anders verdient haben. Selbst schuld wer sich entschieden hat, Teil des scheißdeutschen „Mistvolk“ zu sein.

    Und nein, faschistisch ist diese Auffassung überhaupt nicht. Es sieht nur so aus.

  • L
    Lars

    Och klaus, Rassismus gegen das eigene Volk geht doch gar nicht. Ist doch mein Volk, was?

     

    Ich erkläre keine ganze Stadt zu Nazis denn wie ich schrieb ist Rassismus schon lange kein reines Naziding mehr.

     

    Und wenn Du abstreiten möchtest, daß die Deutschen nichts aus ihrer Vergangenheit gelernt haben kann ich da auch nix dran ändern.

     

    Übrigens war Dein Beitrag nicht gut getarnt, viel zu auffällig Dein Hass auf Linke. Da hilft auch der ärmliche Versuch, Rassismus als "schlimm" zu bezeichnen nichts.

  • A
    anteater

    Damals, als die national verklärte Brut die Macht ergriff, da war es leider auch teilweise Ignoranz, die das ganze ermöglichte. Letztlich wird aber keine noch so negative geschichtliche Erinnerung ein Individuum zu einem anderen Denken bewegen, wenn es doch so einfach ist, den Sündenbock in der Minderheit, hier dem Ausländer, zu finden.

     

    Was nur mal völlig daneben ist, sind Leute wie Lars, die mit Äußerungen wie "Tätervolk Deutschland - das wird wohl leider nie enden" letztlich auch nur ihre Verblendung verdeutlichen, denn Xenophobie ist wahrlich kein rein deutsches Problem. Sehen sie doch mal nach Italien oder Spanien um nur zwei zufällige Beispiele zu nennen.

  • M
    meso

    schade, dass der neueste film von tarantino nur ein film ist...

    aber die "nazis" (die "nazis" heutzutage müssen doch echt eine beleidigung für "die" nazis sein!) wiegen sich dank rechts-staat eh in sicherheit. diese sicherheit gilt es auf zu mischen.

     

    meso

  • RD
    Richard Detzer

    Wir leiden alle sehr unter der religiösen Terrorisierung des Nazibegriffs. Da haben wir viel besseres zu bieten. Frohe Weihnachten!

  • K
    klaus

    Lars ist ein Rassist. Rassismus gegen Fremde ist schlimm, Rassismus gegen das eigene Volk ist nicht weniger schlimm.

     

    Eine ganze Stadt zu NAZIS zu erklären ist widerlich.

     

    Wem soll das dienlich sein?

  • A
    andre.may

    ein gubener witz lautet so: wissen sie, was euro-ping-pong ist? nein? den farbigen ausländer solange über die offenen grenzen hin und her hetzen, bis er entnervt wieder nach hause fährt...

  • S
    spatin

    Ein wahrhaft klasse Kommentar Martin. Wie kann man nur so verblendet sein?

     

    Ausländergewalt, was ist das? Sind es diese Ausländer, die in 3. Generation in Deutschland leben und sich als Deutsche fühlen nur anders aussehen? Damit wäre dann der Fall als klassischer Rassismus zu bewerten.

     

    Und genau so muss auch Gewalt von Nazis behandelt werden, denn diese findet nicht wahllos, sondern zielgerichtet gegen andersaussehende statt.

     

    Aufmerksam sein sein - Verstehen - Bedenken und ERST DANN: Kommentar abgeben!

  • F
    Flipper

    @Kärcher:

    Sagen sie mal, werden sie eigentlich dafür bezahlt, auf den TAZ-Seiten wo es nur geht ihre widerlichen Nazi-Sprüche abzusondern, oder macht ihnen das Spaß?

    Nur so aus Interesse...

    Und nebenbei, auch wenn euer Gift immer mehr zu wirken scheint, als "Durschschnittsbürger" würde ich jemand wie sie noch längst nicht bezeichnen, schließlich ist die NPD weit unter 5% geblieben - oder?

  • K
    Klaus

    Wann werden Sie endlich begreifen, daß die ANTIFA nichts gutes ist. Gewalt kennt keine politische Ausrichtung. ANTIFA heißt linke Gewalt, Glatzen heißt rechte Gewalt.

     

    Niemand will das eine oder das andere. Der Versuch das Eine mit dem anderen auszutreiben ist lächerlich.

  • M
    martin

    seltsam von den vielen deutschen opfern von ausländergewalt ist nie die rede.. wenn schon gedenken dann auch an die deutschen opfer die opfer wurden weil sie zum falschen zeitpunkt am falschen ort auf arabische oder türkische ausländer trafen....

  • K
    Kärcher

    Es war ja klar, dass bei sämtlichen dieser Gedenkveranstaltungen die evangelischen Pfaffen wieder ganz vorne mit dabei sind. Wahlweise auch die katholischen.

    Zusammen mit ein paar Berufsantifaschisten und Dauergedenkern wird das ganze dann zu einer "Bürgeraktion" - als ob alle da mitmachen würden, was aber natürlich nicht der Fall ist. Den Durchschnittsbürger interessieren solche Gähnveranstaltungen nicht die Bohne.

  • JO
    Jan Ole

    Da haben Prävention und Aufklärung wohl versagt, rechtsextremismus hat seinen Ursprung im nationalen Denken, und das wird in der Schule genug vermittelt, aber halb so wild dann kommt Schindler an und rettet sie alle....ich erinnere mich an so manchen linksliberalen laber kommentar auf dieser i-net seite, wo es heißt, ja ne nazis sind schon scheiße, aber hey weißt ja demokratie und so meinungsfreiheit für alle, und bei aufmärschen polizisten tun auch nur ihren job und so ein paar neonazis in deutschland ist nun auch nicht soo wild. ne selbstzufriedene häufchen die ihr gewissen aufpeppen wollen und davon gibt es leider zu viele....und wenns drauf ankommt sind sie still, und wenn dann leute gegen nazis vorgehen werden sie verprügelt und das einzige was viele Politiker dazu zu sagen haben ist: links=rechtsextremismus.

  • X
    xxx

    da bleibt einem ja die spucke weg...

  • P
    P.Haller

    @Kritiker1

    So sehe ich das genauso !

    Es braucht halt immer einen Nährboden für solch armseliges Gelichter.

    Keiner darf sich wundern, wenn sich die Ratten breitmachen, wenn man sie immer wieder füttert und hätschelt.

    Mir tun diese Bürger von Guben in keinster Weise leid, ich denke, dass ein grosser Teil von denen dankbar darüber ist, dass der rechte Pöbel für sie die "Drecksarbeit" erledigt und Guben zu einer arischen Zone machen möchte.

    Das Schlimme ist nur, dass es schon ziemlich viele Guben gibt !! Viel zu viele !!

  • L
    Lars

    Leider ist der in den letzten Absätzen geschilderte "Rassismus der Mitte" kein Gubener Problem sondern ein deutschlandweites. Derartige Meinungen sind heutzutage völlig normal und wieder absolut salonfähig. Das haben NPD und Konsorten unterschwellig in den letzten Jahren erreicht und keiner hat's gemerkt.

     

    Tätervolk Deutschland - das wird wohl leider nie enden.

     

    Kein Vergeben - Kein Vergessen

  • K
    Kritiker1

    So zeigen die Gubener, dass man sie zu Recht zur Unterstützerszene von Nazis zählen muss. Sie ahnen nicht wie sehr sie sich selbst und ihrer Stadt schaden. Diesen Schaden aber richten sie selbst an und haben ihn deshalb auch verdient.