: Jacobs beißt sich fest
■ Hitziger Kampf um schmilzende Schoko–Plättchen
London (dpa) - Im Kampf um den britischen Süßwaren–Konzern Rowntree (“After eight“) hat der kleinere der beiden Konkurrenten den nächsten Biß getan: Jacobs–Suchard hat am letzten Freitag seine Beteiligung von 14,9 auf 29,9 Prozent erhöht. Der Schweizer Lebensmittel–Konzern kann nach dem britischen Aktienrecht jetzt nur weiterkaufen, wenn er ein volles Übernahme–Angebot macht. Jetzt ist Nestle wieder dran. Nestle besaß an Rowntree bis vor kurzem 4,6 Prozent und hatte deren Aktionären vorletzte Woche ein komplettes Übernahme–Angebot für insgesamt 6,6 Milliarden DM gemacht. Das Management von Rowntree lehnt die Übernahme entschieden ab. Inzwischen hat Nestle seinen Anteil durch Börsenkäufe auf etwa sieben Prozent erhöht. Die britischen Aufsichtsbehörden hatten Nestle verboten, Aktien über dem eigenen Angebots–Preis einzukaufen. Der Konzern setzte am Freitag seine Börsenkäufe für 9,005 Pfund fort, nachdem Jacobs seine Käufe abgeschlossen hatte und der hochgeputschte Kurs wieder leicht zurückgegangen war. Der britische Unternehmer– Verband forderte noch am Freitag die Einschaltung der Monopol– Kommission, um eine Übernahme Rowntrees duch einen der beiden Schweizer Konzerne „aus nationalem Interesse“ zu verhindern. Bislang teilt sich Rowntree mit zwei anderen Süßwarenherstellern den lukrativen britischen Markt; Nestle hat nur einen Anteil von etwa zwei Prozent. Hauptargument: Die beiden Schweizer Giganten schützen sich mit allerlei Tricks davor, daß sich ausländische Aktionäre bei ihnen einkaufen dürfen.
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