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Italienischer Ausstieg

■ Die Teilgemeinde Valle Sant Anastasio will von Italien weg und nachSan Marino eingemeindet werden

Rom (dpa) - Die 150 Einwohner der Teilgemeinde Valle Sant Anastasio in Mittelitalien haben es satt, Italiener zu sein. In der kleinen Ortschaft, 40 Kilometer entfernt von Urbino und Pesaro, läuft eine Unterschriftensammlung mit dem Ziel, den Ort aus dem italienischen Staatsgebiet herauszulösen und dem angrenzenden Kleinstaat San Marino einzuverleiben. Die vorwiegend älteren Bürger von SantAnastasio glauben, daß es ihnen in der nur 700 Meter entfernten „Briefmarkenrepublik“ auf dem Titan–Berg besser gehen wird. Denn seit Jahren warten sie vergeblich darauf, daß ihre Straßen repariert, die durch Erdrutsche gefährdeten Gebiete saniert und die öffentlichen Bauwerke der Gemeinden restauriert werden. „Wir sehen hier die Politiker nur, wenn es Wahlen gibt“, meint Attilio Baldacci, Sprecher der Sezessionisten. Um ihre Forderung zu untermauern, haben sie auch alte Dokumente ausgegraben, aus denen hervorgehen soll, daß im Mittelalter das Gebiet zu San Marino gehörte. Während die Kommunalpolitiker von Sassofeltrio den Ausstieg aus dem italienischen Staatsgebiet als Revision der Staatsgrenzen für rechtswidrig halten, ist das Außenministerium von San Marino zuversichtlich: „Alles ist möglich.“

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