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Israel rüstet aufRaketenabwehrsystem getestet

Israel will sich in Zukunft noch besser vor Bedrohungen, zum Beispiel durch die Hisbollah, schützen: Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass ein neues Raketenabwehrsystem erfolgreich getestet wurde.

Rakete, abgefeuert im südlichen Israel durch das System "Iron Dome". Bild: ap

JERUSALEM afp | Israel hat nach eigenen Angaben mit Erfolg ein neues Raketenabwehrsystem getestet, mit dem es sich vor Angriffen radikalislamischer Gruppen wie Hisbollah und Hamas schützen will.

Beim ersten Test des mobilen Systems seien mehrere Bedrohungen gleichzeitig erfolgreich "neutralisiert" worden, wie das Verteidigungsministerium am Mittwoch mitteilte. Die neue Abwehr, die Kurzstreckengeschosse und Granaten mittels Radar und Raketen abfangen soll, werde die Sicherheit Israels verändern, sagte ein ranghoher Ministeriumsvertreter.

Medienberichten zufolge soll ein erstes Abwehrsystem in den kommenden Monaten am Gazastreifen eingerichtet werden. Die dort herrschende Hamas und andere radikale Gruppen schossen in den vergangenen Jahren tausende Raketen und Mörsergranaten auf den Süden Israels ab und töteten zahlreiche Menschen. Nach der israelischen Großoffensive im vergangenen Winter, bei der rund 1400 Palästinenser ums Leben kamen, waren die Angriffe jedoch stark zurückgegangen.

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hatte im Sommer 2006 mehr als 4000 Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Heute verfügt die Hisbollah israelischen Angaben zufolge über rund 40.000 Raketen.

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15 Kommentare

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  • T
    Tom

    An aso: Lieber Aso, sie denken bei Raketen wohl an die typischen Bilder im Krieg? Die raketen von denen hier die Rede ist, haben in den meisten Fällen nichts damit gemein. Dafür braucht man etwas Schwarzpulver. Was bitte sollte so etwas denn Kosten Ihrer Meinung nach?!

     

    An Claus Thaler: Immens wichtig an einer Rakete für militärische Zwecke ist die Zielgenauigkeit. Wussten sie das mehr als 95% dieser Raketen auf unbewohnten Feldern landen? und ein Teil der übrigen auf Palästinensischem Gebiet? Also nicht nur die Anzahl betrachten, sondern auch welchen Schaden sie anrichten und wieviele überhaupt treffen. Diejenigen die treffen reißen ein kleines Lock in das Dach und die allerallerwenigstens treffen leider tatsächlich. Seit 2001, seit es die Raketen gibt, sind ca. 8 Menschen dadurch gestorben in Israel (ca. weil ich nicht mehr genau weiß ob es 7 waren oder inzwischen vielleicht 9).

     

    An Israel Beobachter: Mir scheint das schockt sie diese Zahl? Wovon übrigens die allermeisten Soldaten sind die im Angriffskrieg starben und keine Zivilisten.

     

    Mal runterkommen von Ihren Zahlen und Augen auf für die Nachbarn von denen Sie reden. Gute Nachbarschaft sieht tatsächlich anders aus. Wenn schon in Sderot die Kinder traumatisiert wird, dann besuchen sie doch nach diesen Zahlen mal die Palästinenser. Übrigens wohnen diese noch immer in Trümmern, da Beton ja nicht eingeführt werden darf. JEDES Kind ist gleichwertig, also sparen Sie sich Ihre Aufzählung in Zukunft

     

    An mehrdas: Sderot hat noch noch nicht einmal 20000 einwohner, ist eher ein großes Dorf. Wenn Sie nun meinen das dies all die Taten gegenüber den Palästinensern rechtfertigt, sollten sie noch einmal innehalten. Schauen sie sich nur an wieviele Menschen und Kinder die hier einige gerne als Argument nutzen, denn in Gaza City leben und dann googeln sie mal nach der Zerstörung dort. Dann geht Ihnen vielleicht ein Licht auf, warum man nicht die Augen vor dem Gegenüber verschließen sollte

    P.S Sderot hat wenigstens Bunker wo man sitzen kann.

     

    An aso Teil 2: Die Grenze zu Ägypten? Das ist natürlich die beste Argumentation. Mir ist aber nicht bewusst das Ägypten permanent Menschen in Gaza umbringt? Auch nicht das die Blockade dort rigoros wäre wie durch Israel? Ablenken hilft nicht

  • RD
    Rainer David W. Früh

    Soso, "Israel rüstet auf"

    Das erinnert mich an die Headline, die vor wenigen Jahren mal ein journalistischer Dummbatz für den Fall geschrieben hat, dass Israel auf einen atomaren Angriff durch den Iran militärisch antworten würde: "Israel droht mit Verteidigung".

    Da hat man doch im links-"israelkritischen" Lager halt doch mehr Sympathie für diejenigen, die sich jede Kassam-Rakete buchstäblich vom Munde absparen müssen. Nichtwahr, "frolleinschneider", sie 65kg fleischgeordener Grauton?

  • MB
    mehrdad beiramzadeh

    "schon mal daran gedacht, dass diese raketen auch eine aufforderung sein könnten zum dialog auf augenhöhe?"

     

    unglaublich., so etwas lesen zu müssen. erklären sie das den kindern von sderot, die stundenlang in bunkern statt draussen sitzen mussten.

     

    so ein müll ist natürlich nicht antisemitisch, sondern ledeglich "israelkritisch".

     

    broder hat völlig recht, wenn er sagt, dass diese perfide linke antisemitismus gefährlicher ist, als die paar dummen nazis, die es noch gibt.

  • I
    iBot

    Raketenbeschuss als Aufforderung zum Dialog? Herrlich! So mach ich das demnächst auch, wenn ich meine Nachbarn zum Dialog auffordern möchte.

    Bei aller Kritik am israelischen Vorgehen, aber manche Dinge sollte man einfach als das sehen, was sie sind.

  • A
    aso

    @ frolleinschneider:

     

    Kann es sein, dass Sie, wie viele Israelkritiker auch, „vergessen“, daß der Gazastreifen auch eine Grenze zu Ägypten hat?

     

    Schon mal daran gedacht, daß man auch gegen die ägyptische Blockade protestieren sollte?

    Raketenbeschuß als Aufforderung zum Dialog?

    Augenhöhe mit Gewalt erzwingen?

     

    Sicher gibt es noch andere Motive für den Raketenbeschuß.

    Denn sonst würde auch Ägypten mit Raketen beschossen.

    Aus Protest gegen deren Grenzblockade.

  • F
    frolleinschneider

    @ israelbeobachter, Claus Thaler und aso

     

    kann es sein, dass ein zusammenhang besteht zwischen dem einseitigen schaffen von fakten (abriegelung gaza-streifen, völkerrechtswidrige kollektivbestrafungen, erklären von wahlsieger hamas zum terroristischen "nichtgesprächspartner", etc.) seitens israel und den raketen auf sderot?

     

    schon mal daran gedacht, dass diese raketen auch eine aufforderung sein könnten zum dialog auf augenhöhe?

     

    existiert wirklich nur gut und böse, oder gibt es nicht sehr viele grautöne dazwischen?

     

    lektüreempfehlung: dan bar-on, die "anderen" in uns - dialog als modell der interkulturellen konfliktbewältigung, edition körber-stiftung, hamburg 2001

     

    grüsse

     

    s. schneider

  • K
    Kritisch

    Wäre auch mal für einen Bericht von der Taz über die Situation in Sderot und anderen beschossene Orten in Israel. Die einseite Berichterstattung über das Leid in Gaza stellt das Leid der Menschen in Israel wei in den Schatten. Immerhin erwähnt die Taz das in dem Kurzartikel. Bitte mehr davon. Als Leser habe ich keine Lust auf diese einseitige Berichterstattung.

  • FT
    Fritz Teich

    Wird in der Tat getestet, siehe Haaretz. Besonders effektiv scheint es nicht zu sein.

  • B
    Beobachter

    ZAHAL hat ja zudem auch noch 2 Rechnungen mit der Schiitenmiliz des Südlibanons offen:

     

    1. Die schmachvolle Niederlage gegen Hizbollah, die mit dem Abzug 2000 die 18-jährige Besetzung des Südlibanons beendete (wofür auch die libabesischen Christen der Hisbollah danken)

     

    2. Die Schlappe von 2006, wo sich ZAHAL eine blutige Nase im Südlibanon geholt hat.

     

    Zeit für Rache also!

  • T
    ty1

    "Die dort herrschende Hamas und andere radikale Gruppen schossen in den vergangenen Jahren tausende Raketen und Mörsergranaten auf den Süden Israels ab und töteten zahlreiche Menschen."

     

    Wie viel "zahlreiche Menschen" wurden in all den Jahren durch die Raketen getötet?

    Allein im Gazakrieg tötete Israel 1400 Menschen, darunter sollen ca. 350 Kinder gewesen sein.

    Ich möchte in diesem Zusammenhang noch einmal an den Goldstone-Bericht über Menschenrechtsverletzungen im letzten Gaza-Krieg erinnern. siehe z.B.

  • D
    Dampfwalze

    Was bleibt Ihnen anderes übrig wenn die Iraner auch testen! aber das ganze ist für die Ganze Welt gefährlich!

  • IB
    Israel Beobachter

    07.01.2010 15:17 Uhr:

    Von bso:

     

    Waren sie mal in Sderot und haben das Arsenal angeschaut? Als Sylvesterknaller werden sie ganz gerne hingestellt, dass aber die Kinder ALLE traumatisiert sind, interessiert hier niemanden, warum auch, sind ja bloss Juden oder?

     

    Jahresbilanz 2009:

    15 Israelis bei Terroranschlägen getötet.

     

    566 Raketen aus Gaza abgefeuert, die meisten im Januar.

     

    22 Feuerüberfälle in der West Bank.

     

    Bei 13 davon wurde Sprengstoff eingesetzt.

     

    578 Angriffe in der West Bank, bei denen auch Molotowcocktail benutzt wurden.

     

    Insgesamt 633 terroristische Zwischenfälle in der "West Bank".

     

    Dutzende Leute, die vom Sinai kommend in Israel eindringen wollten, identifizierten sich mit dem globalen Jihad.

     

    Auf gute Nachbarschaft - wünsche ich Ihnen jedenfalls.

  • B
    bso

    Die Raketen werden von von Staat (ich weiß nich mehr obs Iran, Pakistan oder nen anderer da inner Ecke was) geliefert und das sind Qassam-Rakete( http://de.wikipedia.org/wiki/Qassam-Rakete ) . Die kosten nen Regenrinnenrohr und nen paar Chemiekalien für den Antrieb.

    Sind eigentlich nur große Silvesterraketen die nen paar kilometer fliegen und dann runterfallen.

  • CT
    Claus Thaler

    @ aso

    ich hätts nicht besser sagen können.

     

    endlich sieht die taz mal beide Seiten nicht nur die "bösen Israelis" und die guten armen Palästinenser.(siehe Artikel über Folter im gaza streifen)

    Das kleine israel muß sich schützen vor einer sie umgebenden feigen islamischen Mehrheit.

    10000de Mörsergranaten/Casamm raketen wurden aus dem Gazastreifen abgeschossen.

    Darüber habe ich nicht gelesen

    Wann werdet ihr richtige Journalisten und legt das palituch ab.

  • A
    aso

    „...Die dort herrschende Hamas und andere radikale Gruppen schossen in den vergangenen Jahren tausende Raketen und Mörsergranaten auf den Süden Israels ab...“:

     

    Da doch immer gern von der Unterversorgung der Gazarianer die Rede ist:

    Was kostet so eine Rakete, und wer bezahlt diesen Irrsinn?