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Israel in Angriffs-ReichweiteIran testet neue Raketen

Ahmadinedschad lässt die neue Version einer Rakete mit 2.000 Kilometern Reichweite testen. Sollte Iran bombadiert werden, droht Teheran mit Attacken auf Tel Aviv und die US-Flotte.

So sieht Ahmadinedschads Antwort auf US-Drohungen aus: die neue Schahab-3-Rakete. Bild: dpa

Der Iran hat im Rahmen eines groß angelegten Militärmanövers am Persischen Golf neun Mittel- und Langstreckenraketen erfolgreich getestet. Zu den Raketen gehört eine neue Version der Schahab-3-Rakete mit einer Reichweite von bis zu 2.000 Kilometern, mit der auch Israel erreicht werden könnte.

Der Luftwaffenkommandeur der Revolutionsgarden, General Salami, sagte laut der Agentur Fars, die Tests sollten "nur einen kleinen Teil der nationalen Militärmacht denen zeigen, die den Iran in den vergangenen Wochen bedroht haben". Die iranischen Streitkräfte hätten jede Bewegung in der Region "unter der Lupe" und seien in der Lage, jede feindliche Aktivität abzuwehren, sagte der General.

Das Manöver ist offenbar eine Antwort Teherans auf Drohungen aus Israel und den USA, Irans Atomanlagen und Militärstützpunkte zu bombardieren. In den letzten Wochen haben die Drohungen, vor allem aus Israel, zugenommen. Sowohl der israelische Regierungschef Ehud Olmert als auch US-Präsident George W. Bush betonten mehrmals, dass die militärische Option im iranischen Atomkonflikt offen sei.

Während Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad die Drohungen gegen Teheran als einen "drolligen Witz" zurückwies und die Überzeugung äußerte, es werde mit Sicherheit keinen Krieg geben, scheinen die Militärs die Äußerungen aus Washington und Tel Aviv ernst zu nehmen. Der Geistliche Ali Schirazi, der Beauftragte des Revolutionsführers bei der Marine, sagte am Dienstag, "das zionistische Regime" dränge die USA zur Vorbereitung für einen Angriff auf den Iran. "Wenn sie diese Dummheit begehen, werden Tel Aviv und die US-Flotte im Persischen Golf als Erste in Brand gesetzt." Bereits am Freitag hatte der Chef der Revolutionsgarden, General Mohammed Ali Dschafari, deutlich gemacht, dass der Iran jeden Angriff auf eine seiner Atomanlagen als Beginn eines Krieges betrachten werde.

Wie die Presse berichtete, wurde ein Teil der Truppen auf den Persischen Golf und die Straße von Hormus konzentriert. Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Hasan Firuzabadi, sagte: "Wir legen großen Wert darauf, dass die Straße von Hormus offen bleibt. Doch alle Staaten sollten wissen, dass wir im Falle der Verletzung iranischer Interessen niemandem erlauben werden, diesen Seeweg zu nutzen." Etwa 30 Prozent des Weltölbedarfs werden durch die Straße von Hormus transportiert.

Nach den Raketentests haben die USA den sofortigen Stopp des Programms gefordert. Ein Sprecher von Bush erklärte, damit verstoße der Iran gegen Beschlüsse des UN-Sicherheitsrats. Wenn die Islamische Republik wirklich das Vertrauen der Weltgemeinschaft gewinnen wolle, müsse sie den Bau und die Erprobung der Flugkörper einstellen, die als Träger von Atomwaffen eingesetzt werden könnten.

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5 Kommentare

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  • B
    b1-b

    münchen ´38 hat bewiesen: beschwichtigung stärkt die diktatoren. die alternative ergibts sich von selbst: action

  • BG
    Bernd Goldammer

    Give Peace a Chance!

     

    Ich würde von der Bundesrepublik Deutschland erwarten, dass sie im Falle von ausländischen Interventionsandrohungen ausreichende Gegenmaßnahmen ergreift um einen Angriff als sinnlos erscheinen zu lassen. Nur so ist ein Krieg zu vermeiden. Schon aus diesem Grunde kann ich die gegenwärtige Militärpolitik des Iran verstehen. In Ihrem Artikel fehlt die Tatsache, dass die aggressive Politik des gegenwärtigen amerikanischen Präsidenten völlig neue, noch unsichtbare Allianzen der Weltpolitik erzwang. Man wird künftig davon ausgehen müssen, dass sich im Falle eines, wie auch immer gearteten, Angriffs gegen den Iran die Achsen der internationalen Politik verschieben werden. Krieg kann längst nicht mehr als "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" betrachtet werden. Die Weltwirtschaft ist bereits so stark verflochten, dass sich rasch ein Flächenbrand entwickelt. Es muss andere Wege geben als die schwachköpfige Logik der Militärs: Give Peace a Chance!

  • L
    Lamprecht

    Gerne lese ich Ihre online-Nachrichten und die anderer Medien; und ich schreibe keine Kommentare.

    Heute ist das anders:

    So schön und deutlich wie heute ergibt sich selten die Gelegenheit zu zeigen, wie verbogen Journalisten manchmal denken - und dann falsch schreiben. Sie schreiben: "Sollte Iran bombardiert werden, droht Teheran mit Attacken auf Tel Aviv und die US-Flotte." Was Sie nicht schreiben und bewusst oder unbewusst unterschlagen, ist die Tatsache, dass Teheran (genauer Ahmadinedschad) lauthals in aller Öffentlichkeit damit gedroht hat, Israel und die Juden zu vernichten. Diese Drohung geschah unabhängig von einem möglichen Angriff. Es hätte also besser geheißen: "Teheran droht mit Attacken auf Tel Aviv und die US-Flotte. Nun hat Teheran auch die Mittel dazu."

     

    Verstehen Sie den Unterschied?

     

    Sind Sie Partei?

  • V
    vic

    Iran testet neue Raketen.

    Natürlich tun sie das. Ein Staat der permanent bedroht wird muss das tun. Das ist part of the game.

    Und wem verdanken wir das? Mr. master of desaster Bush.

  • M
    Max

    Was erwartet der Westen eigentlich für eine Reaktion vom Iran? Bush droht mit Krieg, Israel übt den Angriff. Und der Iran........soll wohl kuschen. Obwohl dem Iran bisher nichts nachzuweisen ist, das dem Völkerrecht widerspricht. Ansonsten: s. taz-Artikel unter "Nahost". Titel: "das Schlachtfeld wird vorbereitet".