Irgendwie irre: Sarrazin als Wolpertinger beim „Zeit“-Stammtisch:
Alles wie stets und dann doch nicht: Der Berliner Exfinanzsenator Thilo Sarrazin hat jetzt im Rahmen eines gemütlichen Stammtisch-Interviews mit der gutbürgerlichen Wochenzeitung Die Zeit Bierseliges verlauten lassen. Das Asylrecht müsse „so eingeschränkt werden, dass es nicht für jeden gilt, der in einer Diktatur oder einer unvollkommenen Demokratie irgendwie unterdrückt wird.“ Irgendwie dämlich weiter galoppiert der Beststeller Sarrazin dann in Richtung Außengrenzen der EU. Es sei technisch „absolut möglich“, sie wirksam zu kontrollieren. Und weiter geht’s: Keine neuen EU-Hilfen an Griechenland, „die sollen Lager einrichten, wo auch immer, grenznah.“ Bei all diesen irgendwie depperten Malmots trägt der doch irgendwie immer hinfälligere Sarrazin die Montur eines Wolpertingers, warum verrät uns auch die Zeit im Vorspann nicht. Wir von der Wahrheit sparen uns irgendwie zu mutmaßen, warum und wieso Sarrazin mutiert ist. Und finden es einfach nur irgendwie irre gut, wenn dieses faselnde Fabelwesen sich nun endlich und irgendwie endgültig in die Versenkung schwafelt.
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