piwik no script img

Irgendwie irre: Sarrazin als Wolpertinger beim „Zeit“-Stammtisch

Alles wie stets und dann doch nicht: Der Berliner Exfinanzsenator Thilo Sarrazin hat jetzt im Rahmen eines gemütlichen Stammtisch-Interviews mit der gutbürgerlichen Wochenzeitung Die Zeit Bierseliges verlauten lassen. Das Asylrecht müsse „so eingeschränkt werden, dass es nicht für jeden gilt, der in einer Diktatur oder einer unvollkommenen Demokratie irgendwie unterdrückt wird.“ Irgendwie dämlich weiter galoppiert der Beststeller Sarrazin dann in Richtung Außengrenzen der EU. Es sei technisch „absolut möglich“, sie wirksam zu kontrollieren. Und weiter geht’s: Keine neuen EU-Hilfen an Griechenland, „die sollen Lager einrichten, wo auch immer, grenznah.“ Bei all diesen irgendwie depperten Malmots trägt der doch irgendwie immer hinfälligere Sarrazin die Montur eines Wolpertingers, warum verrät uns auch die Zeit im Vorspann nicht. Wir von der Wahrheit sparen uns irgendwie zu mutmaßen, warum und wieso Sarrazin mutiert ist. Und finden es einfach nur irgendwie irre gut, wenn dieses faselnde Fabelwesen sich nun endlich und irgendwie endgültig in die Versenkung schwafelt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen