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Iranische Geheimdienstler vor französischem Gericht?

■ Anklage wegen Bakhtiar-Mord vorgelegt

Paris/Berlin (taz) – Eine Messerklinge durchtrennte am 6. August 1991 Schapour Bakhtiars Kehle. Der letzte iranische Ministerpräsident des 1979 gestürzten Schahs wurde von den Mördern in seiner Villa bei Paris überrascht. Bakhtiars Sekretär, Sorousch Katibeh, wurde erstochen.

Am Montag schickte die Pariser Staatsanwaltschaft dem zuständigen Untersuchungsrichter eine Anklageschrift. Sie unterstützt, was iranische Oppositionelle seit jeher behaupten: Hinter den Morden soll der iranische Geheimdienst stecken. Falls ein Gerichtsverfahren eröffnet wird, müssen sich mindestens drei Iraner in Paris verantworten. Der von der Schweiz ausgelieferte Ali Rad Wakili soll direkt an dem Mord beteiligt gewesen sein. Der Mitarbeiter der iranischen Botschaft in Bern und inzwischen in französischer Untersuchungshaft sitzende Seynal Abedin Sarhadi und der in Frankreich festgenommene Geschäftsmann Massud Hendi werden beschuldigt, die Einreise von zwei Attentätern organisiert zu haben.

Nach der Lektüre der Anklageschrift unterschrieb der Richter sieben internationale Haftbefehle. Gesucht werden die beiden anderen mutmaßlichen Mörder, Mohammad Azadi und Farydun Boyerahmadi, der Mitarbeiter des iranischen Fernmeldeministeriums und angebliche Auftraggeber Hossein Scheichattar, der aus dem Iran stammende türkische Staatsbürger Lesut Edipsoy als mutmaßlicher Beschaffer von konspirativen Wohnungen in Istanbul und falschen türkischen Pässen, sowie die beiden Iraner Nasser Ghasmi Nejad und Golam Hossein als Fluchthelfer und Visa-Beschaffer.

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