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Iran testet MarschflugkörperMachtprobe im Persischen Golf

Zum Abschluss der Seemanöver will Iran eine "Langstreckenrakete" testen, die der Reichweite nach nur ein Marschflugkörper ist. Die USA wollen die Straße von Hormus mit ihrer Flotte freihalten.

Hier wird die vermeintliche Langstreckenrakete getestet. Bild: reuters

TEHERAN dpa | Der Iran hat vor dem Hintergrund steigender Spannungen mit den USA seine modernste Schiffsabwehrwaffe getestet. Der Tarnkappen-Marschflugkörper des Typs "Ghader" habe sein Ziel wie geplant erreicht, sagte der Militärsprecher Admiral Mahmud Moussavi der Nachrichtenagentur Irna am Montag.

Zum Abschluss der Seemanöver sollen noch der Marschflugkörper "Nur" und die Rakete "Nassr" erprobt werden. Die "Ghader" hat eine Reichweite von 200 Kilometern und kann sehr niedrig fliegen. Sie wird von Schiffen und Einrichtungen an Land abgefeuert.

Moussavi sagte iranischen Medien zufolge, die Reichweite sei zu einer "Langstreckenrakete" erweitert worden. Von Langstreckenraketen spricht man aber erst ab einer Reichweite von 3500 Kilometern.

Teheran hatte in den vergangenen Tagen mit einer Blockade der Straße von Hormus für den Fall gedroht, dass seine Ölausfuhren durch Sanktionen blockiert würden. Die USA haben ein Gesetz beschlossen, das Sanktionen gegen die iranische Zentralbank vorsieht, über die der Ölhandel abgewickelt wird. Ziel ist es, Teheran zur Aufgabe der Urananreicherung zu bewegen.

Durch die Meerenge von Hormus werden rund 40 Prozent der weltweiten Seetransporte von Rohöl abgewickelt. Die USA wollen den Seeweg mit Hilfe ihre Flotte offenhalten.

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5 Kommentare

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  • W
    Webmarxist

    Die Lage am Golf spitzt sich mit dem Abschuss der Langstreckenrakete weiter zu. Der Iran lässt dei Muskeln spielen.

  • KS
    Kritische Stimme

    Wenn Europa in seinen vitalen Belangen getroffen wuerde das kein normales Leben mehr moeglich ist,wuerde Europa auch Krieg fuehren muessen genau wie Iran.Und wieder ist die Haltung von Europa ausschlaggebend.Geht Europa auf Konfrontation vielleicht nach Druck aus USA??Oder siegt der Vernunft in Europa??Es ist der Unterschied zwischen Frieden und Krieg mit Oelpreisen von 150 bis 200 $/pro Barrel.Jeder versteht was solche Oelpreise fuer ein krisenangeschlagenes Europa bedeuten,Massenarbeitslosigkeit und Massenarmut.Afganistan ist ein schlechtes beispiel wie Europa sich zwingen liess,Lybien ist ein Beispiel das wenigstens in Deutschland der Vernunft gesiegt hat.

  • J
    Jan

    Mal so ne dumme Frage, wie will den die Islamische Republik Iran die Straße von Hormus blockieren? Damit würden die doch die Souveränität des Oman und der Vereinigten Arabischen Emirate verletzten. Oder haben diese Länder keine Anspruch auf diese Meerenge?

  • C
    Cochise

    Wenn dieses Öl nicht mehr kommt, wäre das nicht nur gut für's Klima, sondern würde den Idioten, die Klimaanlagen benutzen, eventuell die Augen öffnen. Größte Teile der USA und des Iran sind einfach nicht zur modernen Besiedelung vorgesehen. Besetztes Nomadenland.

  • B
    Beobachter

    Nur für das Protokoll:

     

    1. Nach internationalem Recht hat der Iran JEDES Recht auf friedliche Atomkraftnutzung und ist (im Gegensatz zu Israel) ein Unterzeichner des Atomwaffensperrvertrags und kooperierte IMMER mit der IAEA.

     

    2. Die (illegale) Blockade eines lebensnotwendigen Wirtschaftszweiges eines Landes durch ein anderes wird gemeinhin schon als Kriegsakt gewertet.

     

    So, werte taz nun könnt ihr wieder zur Propanda-Meinungsmache-Tagesordnung übergehen.