: Iran: Präsident für Überraschung
TEHERAN afp ■ Iran hat gestern ein neues Parlament gewählt. Nach dem Ausschluss von rund 2.300 reformorientierten Kandidaten und Boykottaufrufen galt ein hoher Sieg der Konservativen als sicher. Der reformorientierte Präsident Mohammed Chatami rief seine Landsleute auf, sich dennoch massiv zu beteiligen. Damit könnten die Konservativen „überrascht“ werden, sagte er. „Wenn die Beteiligung groß ist, weiß ich, dass das Volk erneut überraschen wird, trotz der Vorhersagen und Kampagnen.“ Es sei das Besondere an seiner Klientel, dass sie stets überrasche. Der Reformer Chatami war 1997 überraschend zum Präsidenten gewählt worden. Streit lieferten sich Reformer und Konservative um die Zahl der Wahlberechtigten: Das reformorientierte Innenministerium sprach von 46,35 Millionen, der konservative Wächterrat von 43,3 Millionen.