: Irak zielt auf Bundeswehr
Die an der Grenze zu Kuwait stationierten irakischen Raketen könnten auch deutsche Soldaten gefährden
FRANKFURT/MAIN ap ■ Irak hat nahe der Grenze zu Kuwait Raketen stationiert, die die dort eingesetzten 59 Bundeswehrsoldaten gefährden können. Verteidigungsminister Peter Struck betonte gestern aber, die Sicherheitslage in Kuwait sei „weiterhin ruhig und stabil“. Bereits mit Einsatzbeginn seien „alle Maßnahmen getroffen worden, um die Sicherheit des eingesetzten Personals zu gewährleisten“.
Berichte über die Stationierung der Raketen lägen den UN und der Bundesregierung seit zehn Tagen vor, beruft sich die Frankfurter Allgemeine auf Kreise deutscher Nachrichtendienste und der militärischen Führung der Bundeswehr. Damit habe der Irak noch Anfang Februar in „neuer Qualität“ Resolutionen der UN verletzt, heiße es in den Einschätzung deutscher Nachrichtendienste. Bagdad habe mit der Stationierung neuer Raketen des Typs Ababil-100 im Grenzgebiet die alliierten Truppen in Kuwait, darunter auch deutsche Soldaten, direkt gefährdet. Die Bundeswehrsoldaten in Kuwait gehören zu einer ABC-Abwehreinheit. Ihr Mandat lautet auf Beteiligung an der weltweiten Antiterroroperation „Enduring Freedom“ und würde eine Beteiligung an einem Irakkrieg nicht erlauben. Das Verteidigungsministerium verwies darauf, dass US-Flugzeuge am 11. Februar eine einsatzbereite Stellung bekämpft hätten. Nachrichtendienste und Kommandeure der Bundeswehr befürchten jedoch, dass der Irak noch weitere Raketen verlegen könnte. Die UN-Resolution 949 verbietet ausdrücklich die Stationierung von Waffen in Richtung Kuwait.