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■ Mit dem Maschinenbau auf du und duInvestitionsschwäche

Frankfurt/Main (dpa) – Wenn von „deutscher Wertarbeit“ die Rede ist, sind in der Regel Maschinen gemeint. Die überwiegend mittelständische, hochspezialisierte Branche ist traditionell ein Standbein der deutschen Wirtschaft und ein Frühwarnsystem der Konjunktur. Sie spürt als erste in ihren Auftragsbüchern, wenn die Investionsneigung der Unternehmen nachläßt.

Danach ist die gegenwärtige Flaute noch lange nicht ausgestanden. In dem von den für den Maschinenbau typischen kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflußten Dreimonatszeitraum von Dezember 1995 bis Februar 1996 fielen die Aufträge insgesamt um sieben Prozent hinter des Stand des Vergleichszeitraumes von 1994/95 zurück.

Vor allem die Inlandsaufträge brachen ein. Sie sackten gleich um elf Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum ab. In diesen Zahlen spiegele sich eine „ausgeprägte Investitionsschwäche im Inland“ wider, sagte gestern Olaf Wortmann, Konjunkturexperte im „Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau“ (VDMA).

Die Inlandsstagnation müsse deshalb noch nicht unbedingt in eine echte Rezession umschlagen, meint der Verband der Maschinenbauer. Denn noch sorgen ausländische Unternehmen mit ihren Investionen für Aufträge an die deutschen Maschinenbauer. Hier hat vor allem der hohe Kurs der D-Mark gegenüber dem Dollar als Bremse gewirkt. Auch die Auslandsbestellungen gingen zurück, aber nur um zwei Prozent gegenüber denen des Vorjahres.

Der VDMA rechnet deshalb weiter damit, daß sich die Branchenkonjunktur insgesamt – angestoßen von den Impulsen aus dem Ausland – in der zweiten Jahreshälfte wieder erholen werde. „Das Ausland muß vorlegen“, sagte Wortmann, wobei die Position der D-Mark zwar als „nicht besonders schön, aber auch nicht mehr so stark wie vor ein paar Monaten“ beurteilt werden müsse.

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