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Interview„Ich halte mich für den besseren Kandidaten“

■ Michael Teiser, CDU-Direktkandidat der CDU

taz: In Bremerhaven bahnt sich lokal gerade eine große Koalition an. Ist es einfach, unter dieser Voraussetzung jetzt einen Bundestagswahlkampf gegen die SPD zu führen?

Michael Teiser: Das ist im Prinzip kein Problem. Denn hier geht es ja erstmal nicht um kommunalpolitische Themen. Und wenn die kommen, muß man sagen: Es ist ja nicht richtig, hier von einer großen Koalition zu sprechen. Wir werden das letzte Jahr bis zu nächsten Stadtverordnetenwahl das tun, was man tun muß. Dabei ist für mich nicht die Frage links oder rechts entscheidend, sondern richtig oder falsch.

Ist Ilse Janz für Sie als direkte Gegenkandidatin eine Herausforderung?

In Bremerhaven ist jeder Sozialdemokrat eine ernstzunehmende Konkurrenz. Auch ein roter Besenstiel würde in Bremerhaven wahrscheinlich das Direktmandat gewinnen. Die Wähler versuchen ja gar nicht, uns kennenzulernen. Die sagen: 'CDU, das sind die im Anzug, für die Reichen, vergiß es.'

Aber wenn der Wähler nur nach den Kandidaten entscheiden würde, nachdem er beide kennt, dann bin ich mir sicher, daß ich den Direktwahlkreis gewinnen würde.

Warum?

Weil ich durchaus der tiefen Überzeugung bin, daß vom politischen Werdegang, vom beruflichen Werdegang usw. Frau Janz für mich keine große Konkurrenz wäre. Dann wäre Herr Richter von der FDP viel eher Konkurrenz für mich.

Haben Sie zwei Beispiele für Ihre Überlegenheit?

Nein, sowas macht man nicht in der Öffentlichkeit, das wäre stillos.

Aber in Bonn müssen Sie ab Oktober zusammenarbeiten.

Da sehe ich kein Problem, denn wenn wir zusammenarbeiten, wird es um Bremerhavener und Bremer Interessen gehen. Und da ist dann alles andere egal.

Haben Sie auch einen Verdienst an der Austrocknung von Reps und DVU in Bremerhaven?

Ich glaube, die haben sich eher selber ausgetrocknet. Wenn auf der einen Seite politische Hauptmotive für Protestwahlen fehlen...

...bei fast 20 Prozent Arbeitslosigkeit in Bremerhaven?

Ja gut, aber irgendwann kommt doch die Frage, was kann so eine Protestwahl bewirken. Irgendwann stelle ich doch fest, daß die auch nichts für mich tun können, sondern wenn jemand etwas machen kann, dann eher die vier etablierten Parteien.

Haben Sie drei gute Gründe dafür, warum man in Bremerhaven Michael Teiser in den Bundestag wählen muß?

Erstens halte ich mich für den besseren Kandidaten. Zweitens wird durch die Wahl der CDU dazu beigetragen, daß die CDU-Politik in Bonn fortgesetzt werden kann. Und drittens kann Herr Kohl dann Kanzler bleiben.

Mich wundert, daß Sie nicht sagen: Als erster Bremerhavener in der Bonner CDU-Fraktion kann ich dort unsere Interessen verfolgen.

Mich haben Leute gefragt: Was wollen Sie in Bonn überhaupt tun? Ich vergleiche das immer mit den Interessen Bremerhavens in Bremen. Da war, als ich in die Bürgerschaft kam, auch die Grundeinstellung: Die Bremer machen, was sie wollen, sie fragen die Bremerhavener gar nicht. Aber wenn man es dauerhaft und vehement macht – durch Einsatz, Fleiß und viele Gespräche – kann man doch daran etwas ändern. Und als einfacher Bundestagsabgeordneter werde ich dafür dann ja auch die Zeit haben.

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