piwik no script img

Interview„Viele fahren bei Rot“

■ Der CDU-Abgeordnete Klaus-Peter Hesse über sogenannte Rowdies auf zwei Rädern

taz hamburg: Herr Hesse, wann haben Sie das letzte Mal auf einem Fahrrad gesessen?

Klaus-Peter Hesse:Vor etwa einem halben Jahr bin ich in Langenhorn von meiner Wohnung zu meinem Büro gefahren.

Und wie wars, sich auf einem engen Radweg zu drängeln, auf dem alle 30 Meter ein Auto parkt?

Den Zustand der Radwege in Hamburg finde ich auch nicht gut. Ich will ja auch gar nicht den Radfahrern eins auswischen.

Das würden wir Ihnen nie unterstellen. Sie fordern lediglich eine stärkere Kontrolle der Radfahrer, „um ihre Sicherheit zu gewährleisten“. Wieviel Prozent aller Fahrradunfälle werden denn von den Radlern selbst verschuldet?

Etwa ein Drittel. Aber darum geht es ja gar nicht. Ich bin für eine Ausweitung der polizeilichen Fahrradstaffeln, weil diese sich als gutes Mittel erwiesen haben, speziell Verstöße von Radfahrern zu ahnden. Außerdem müssen die gewerblichen Kuriere stärker kontrolliert werden. Viele geben selbst zu, dass sie bei Rot über die Ampel fahren.

Aber auch, wenn sie diese sogenannten Rowdies durch Kontrollen zähmen können, bleiben noch zwei Drittel aller Fahrradunfälle übrig. Wer könnte dafür verantwortlich sein – vielleicht die Autofahrer?

Die Zahlen habe ich jetzt so konkret nicht im Kopf. Es geht mir ja auch darum, die schwarzen Schafe herauszufiltern – aus allen Verkehrsteilnehmern.

Also fordern Sie auch stärkere Kontrollen von Autofahrern?

Nein. Ich finde, die werden in Hamburg schon genug kontrolliert. Fragen: Heike Dierbach

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen