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InterCity in Flammen

■ Zwei Waggons brannten auf freier Strecke aus

InterCity in Flammen

Zwei Waggons brannten auf offener Strecke aus

Durch einen Brand im fahrenden Zug sind am Montag morgen zwei Waggons des InterCity „Berchtesgadener Land“ zwischen Bremen und Osnabrück zerstört worden. Das Feuer war in den zwei letzten Waggons, Erste-Klasse-Abteilen, gegen 6.20 Uhr ausgebrochen, um 6.30 Uhr wurde der IC in der Nähe von Diepholz gestoppt. Nach Angaben der Kriminalpolizei Diepholz gab es keine Verletzten, da die Fahrgäste die Waggons rechtzeitig verlassen konnten. Wegen des Brandes mußte die Bahnstrecke in beiden Richtungen gesperrt werden.

Für die Polizei ist die Brandursache „sicherlich Brandstiftung“. Das Feuer sei an drei getrennten Brandherden ausgebrochen. Ein Tatverdächtiger, ein 24jähriger betrunkener Soldat, wurde gestern noch verhört. Nach den Ermittlungen soll das Feuer möglicherweise durch das Entzünden von Toilettenpapier gestartet worden sein und dann auf die Abteile übergegriffen haben. Bei dem Brand, der an den zwei Waggons Totalschaden verursachte, schmorte auch die Oberleitung durch. Insgesamt wird der Sachschaden auf über zwei Millionen Mark geschätzt.

Die Untersuchungen der Kriminalpolizei und des Bundesbahnzentralamtes in Minden waren gestern noch in vollem Gange. Dieter Bartel vom DB- Zentralamt betont, daß „die Abteile nicht ohne weiteres brennen.“ Neben den obligatorischen Feuerlöschern in jedem Abteil verlangen die Brandschutzvorschriften, daß Verkleidung, Sitze und Teppiche in den Bundesbahnwagen aus feuerhemmenden und schwer entflammbaren Materialien beständen. „Das ist eine Frage der Zündenergie — irgendwann brennt alles“. Genaueren Aufschluß über die Brandursache erhoffen sich Polizei und Bundesbahn von der Untersuchung der Waggonwracks. Bernhard Pötter

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