gentechnikfreies bayern : Ins Gewächshaus verbannt
Der Freistaat Bayern soll eine gentechnikfreie Zone werden. Das kündigte zumindest der seit kurzem zum bayerischen Umweltminister ernannte CSU-Politiker Markus Söder an. „Wir wollen keine kommerzielle Nutzung der grünen Gentechnik in Bayern“, sagte Söder diese Woche auf der Kabinettssitzung in München. Sein Ziel sei ein „gentechnikfreies Anbauland Bayern“. Zwar könne der Anbau auf privaten Flächen nach herrschender Rechtslage nicht einfach untersagt werden, man wolle aber die Genehmigungsvorschriften drastisch verschärfen. So möchte Söder eine aufwendige Umweltverträglichkeitsprüfung beim Freilandanbau einführen. Er hofft wohl, dass dies die Gentechfans abschrecken wird. Auch Forscher sollen laut Söder mit ihren Gentechpflanzen nicht mehr ins Freiland gehen. Noch laufende Freilandversuche werden in diesem Jahr zu Ende geführt. Weitere Experimente werden dann nur genehmigt, wenn sie im Gewächshaus durchgeführt werden. Sogar die Sortenanbauversuche, die unter der Regie des Bundessortenamts durchgeführt werden, will Söder in Bayern nicht mehr haben. Auf europäischer Ebene will er sich dafür einsetzen, dass die Mitgliedstaaten selbst entscheiden dürfen, ob sie Gentechnik auf ihren Feldern zulassen wollen. Bisher argumentierte Söder und auch sein Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) vor allem damit, dass die bayerische Landwirtschaft sehr kleinteilig sei; ein gentechnikfreie Ernte sei daher nur möglich, wenn auch in der Nachbarschaft keine Kontaminationsquellen existierten. WLF