■ Innenminister weiter uneins: Keine Lösung für langjährige Asylbewerber
Bonn (dpa) – Die sogenannte Altfallregelung, das Bleiberecht für Asylbewerber mit langjährigem Aufenthalt, bleibt weiter in der Diskussion. Die Innenminister aus Bund und Ländern konnten sich am Freitag auf ihrer Konferenz in Bonn nicht auf eine entsprechende Regelung einigen. Dazu werde es eine Arbeitsgruppe auf Ministerebene geben, erklärte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD). Beschlossen wurde hingegen, die Rückführung von Bosnien-Flüchtlingen weiter wie bisher zu gestalten. Schily betonte erneut, daß es derzeit keinen Spielraum für zusätzliche Zuwanderung nach Deutschland gebe.
Die Bundesregierung hatte sich für eine Altfallregelung ausgesprochen. Insbesondere unionsregierte Länder haben starke Bedenken. Sie fürchten, daß nicht anerkannte Asylbewerber so lange den Rechtsweg ausnutzen, bis sie ein Bleiberecht erhalten. Schily betonte dagegen, es gehe um Einzelfälle. Ein Mißbrauch des Rechtsweges solle ausgeschlossen werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen