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Inkassobranche hat mehr Aufträge

Frankfurt (ap) — Die flauere Konjunktur in Westdeutschland läßt das Geschäft der Inkassobranche blühen. Wie der Präsident des Bundesverbandes Deutscher Inkassounternehmen, Erich Muchow, gestern mitteilte, rechnet die Branche in diesem Jahr mit einer Steigerung ihres Auftragsvolumens um 500 Millionen auf rund drei Milliarden Mark. Einschließlich der Altforderungen sei bei den Inkassounternehmen, die säumige Schuldner im Auftrag der Gläubiger ohne Gerichtsverfahren zur Zahlung bewegen sollen, inzwischen ein Auftragsbestand von über 20 Milliarden Mark angewachsen. In über 85 Prozent der Fälle werden die Inkasso-Unternehmen nach Schätzung des Verbandspräsidenten beauftragt, Verbraucherschulden einzutreiben; gemessen am Volumen der Außenstände entfällt allerdings auf die gewerbliche Wirtschaft ein deutlich höherer Anteil von 40 Prozent. Die bisher als pünktlich geltenden Ostdeutschen gleichen sich langsam an die schlechtere westdeutsche Zahlungsmoral an: Arbeitslosigkeit, höhere Lebenshaltungskosten und zusätzliche Belastungen durch bisher kostenlose Dienstleistungen verengten den finanziellen Spielraum ostdeutscher Schuldnerhaushalte immer stärker. 1991 wurden die Inkassofirmen mit der Eintreibung von 300 Millionen Mark im Osten beauftragt.

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