■ Inflation erneut auf Tiefstand: Preise steigen so langsam wie 1990
Wiesbaden (dpa/taz) – Die jährliche Teuerungsrate ist im August auf den niedrigsten Stand seit der deutschen Einheit 1990 gefallen. Sie betrug 1,4 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt gestern mit. Wichtigster Grund ist die Entwicklung in Ostdeutschland, wo der Preisauftrieb im August nur noch 1,8 Prozent betrug – nach drei Prozent noch im Juli. Die Statistiker glauben, daß das günstige Preisklima in Deutschland vorerst erhalten bleibt.
Die im Osten bis zum Juli immer noch deutlich höhere Jahresrate resultierte maßgeblich aus den starken Mieterhöhungen im August 1995 um 9,4 Prozent, die sich ein Jahr lang als statistischer „Basiseffekt“ bei der Berechnung jährlicher Preisveränderungen niederschlug. Diesen Erhöhungseffekt gibt es jetzt nicht mehr. Die Mieten sind im Osten gegenüber dem Vorjahr nur noch um 2,9 Prozent gestiegen, im Westen um 2,7 Prozent.
Im Vergleich mit dem Vormonat lagen die Preise in ganz Deutschland im August sogar um 0,1 Prozent niedriger. Deutliche Preisnachlässe von etwa zehn Prozent registrierten die Statistiker vor allem bei saisonabhängigen Nahrungsmitteln wie Obst und Gemüse. Gleichzeitig waren diese Nahrungsmittel aber um rund ein Prozent teurer als im August 1995.
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