EVOLUTION IM LABOR: Infektionen verändern Fadenwurm

KIEL | Infektionskrankheiten beschleunigen die Evolution. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Zoologischen Instituts der Uni Kiel. Bei den Experimenten wurde der Fadenwurm Caenorhabditis im Labor bakteriellen Krankheitserregern ausgesetzt. Innerhalb von weniger als sechs Monaten hatte sich der Fadenwurm bereits genetisch verändert. Das Ergebnis sei ein wichtiger Beleg für Darwins Evolutionstheorie, der vor rund 150 Jahren sein Hauptwerk veröffentlichte, gab die Uni bekannt. Das Experiment beweise, dass Infektionskrankheiten ein wichtiger Motor der Evolution seien, heißt es weiter. Außerdem könnten sie zu einer erhöhten Biodiversität führen. Dies habe Darwin bereits vorhergesagt. Es sei in diesem Umfang bisher allerdings nicht experimentell belegt worden. Die Ergebnisse geben auch einen Hinweis darauf, warum Organismen wie der Mensch immer noch anfällig für Infektionskrankheiten sind. Zum einen würden sich auch die Krankheitserreger schnell entwickeln und den Wirt vor neue Herausforderungen stellen. Zum anderen zeige sich, dass Individuen, die besonders vor Krankheitserregern geschützt sind, in anderen Merkmalen schlechter abschneiden. (epd)