■ Indien: Narmada-Damm: Vertreibung droht
Neu-Delhi (ips) – Nach Einschätzung der indischen Umweltschützerbewegung „Rettet den Narmada“ (NBA) steht der Beginn der Zwangsumsiedlung der Anwohner des umstrittenen Staudamm-Projekts unmittelbar bevor. NBA will im Besitz von Informationen sein, nach denen der Bundesstaat Maharashtra bereits Hunderte Ordnungskräfte für die Aufgabe abgestellt hat und Boote zum Abtransport der Menschen beschlagnahmt wurden. „Die Polizeioperation wird spätestens am Montag beginnen. Die ersten 112 einheimischen Familien sollen bis 31. Mai umgesiedelt werden“, hieß es in einer NBA-Erklärung. Im Februar wurden die bereits fertiggestellten Schleusentore des Sardar- Sarovar-Damms trotz eines Beschlusses des Obersten Gerichts vom Bundesstaat Gujarat geschlossen. Seither steigt der Wasserspiegel stetig. Nach Einschätzung der NBA müssen noch in diesem Jahr rund 1.000 Familien ihre Behausungen endgültig räumen, wenn die Überflutung weitergeht.
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