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In eigener SacheBascha Mika verlässt die taz

Die langjährige Chefredakteurin der taz, Bascha Mika, verlässt die Zeitung. Nachfolgerin wird Ines Pohl, bisherige Berlin-Korrespondentin der Mediengruppe Ippen.

Elf Jahre lang Chefredakteurin der taz: Bascha Mika. Bild: dpa

BERLIN taz | Die langjährige Chefredakteurin Bascha Mika verlässt die taz. "Ich überlege schon seit Längerem, die taz zu verlassen. Zehn Jahre hatte ich mir ursprünglich für die Chefredaktion gegeben. Nun sind es wegen der Blattreform und unserer 30-Jahrfeier elf geworden", sagt Mika dazu.

Die Führungsgremien der taz waren frühzeitig von den Absichten informiert, um einen geregelten Übergang zu gewährleisten."Eine Ära geht zu Ende. Niemand hat das 3. Jahrzehnt der taz mehr geprägt als Bascha Mika", sagte Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch.

Bascha Mika bleibt bis Mitte Juli im Amt. Nachfolgerin wird Ines Pohl (42). Pohl arbeitete bisher als Korrespondentin für die Mediengruppe Ippen in Berlin. Zuvor leitete sie das politische Ressort der Hessischen / Niedersächsischen Allgemeinen. 2004/2005 war sie als Stipendiatin der Nieman Foundation for Journalism für ein Jahr an der University of Harvard.

"Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem taz-Team in diesen Zeiten, in denen die sozialen Kosten der Finanzkrise immer deutlicher werden, das Profil der taz zu schärfen und ihre inhaltliche Relevanz auszubauen," sagt Ines Pohl.

Reiner Metzger bleibt stellvertretender Chefredakteur. Der bisherige stellvertretende Chefredakteur Peter Unfried wird Chefreporter und taz-Autor.

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54 Kommentare

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  • H
    HamburgerX

    Aktuell gibt Frau Pohl Interviews, in denen Sie bekannt gibt, dass sie offensiv vertrete, eine Quotenfrau zu sein. Bedeutet es, dass z.B. Reiner Metzger trotz möglicherweise höherer Qualifikation und Erfahrung nicht übernehmen durfte?

  • UR
    udo reuter

    Schade um Bascha Mika, war die taz mit ihr gerade noch erträglich, aber von einer sonderstellung ist weit und breit nichts mehr zu sehen.

    grössternteils allgemeinbrei wie der rest von zeitungen in der republik,, wenig investigativ, nicht mehr kritisch, wo ist die revoluzzerische aufdeckende

    recherche geblieben, einfach blass, unauffällig in

    der masse des durchschnitts-journalismus, wo ist der freche journalist nur geblieben , durchschnitt wie inzwischen der "Spiegel", es kann nur besser werdwen, aber mit Ines Pohl an der Spitze nein, aber die hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

     

    udo reuter, architekt, 63 jahre

  • T
    Tizian

    Also ich muss sagen, ich trauer Frau Mika nicht nach. Wenn selbst schon der FAS Resort-Leiter Politik Volker Zastrow in seinem Buch "Die Vier" die taz für ihre kritische Berichterstattung in Bezug auf die Schweinerei in Hessen lobt, glaube ich nicht, dass die taz noch ihre Individualität besitzt. Ich habe sie seit einem haben Jahr abonniert und sehe nicht den großen Unterschied zwischen der taz und zB der Sueddeutschen mal abgesehen von ein paar guten Kommentaren, die allerdings sehr selten ihren Weg in die Ausgabe finden.

    Und als HNA-Kenner aus Nordhessen, kann Frau Pohl eigentlich nicht besser sein, auch wenn sie sich nun links gibt.

  • D
    Dagmar

    Ich habe die Taz früher regelmäßig gelesen (im Abo), bis vor 10 Jahren unregelmäßig und dann wegen Zeitmangel und Ersetzbarkeit durch andere Medien fast gar nicht mehr. Die HNA mit Ines Pohl kenne ich jedoch aufgrund meines Wohnsitzes. Und eins ist Ines Pohl definitiv nicht: links. Wie viele Kommentatoren vor mir kann ich nur vermuten, dass in der Taz linke durch feministische Standpunkte ersetzt werden.

    Seit Ines Pohl die Politikredaktion der HNA führte, gab es selbst in dieser nun wirklich nicht linken Zeitung einen Rechtsruck. So hat mich die neue Besetzung doch sehr irritiert und das Interview im Spiegel regelrecht sprachlos gemacht.

    Aber Ines Pohl kann sich sehr gut der für die Karriere erforderlichen Meinung anpassen.

    Und sie ist ein sehr erfrischender, dynamischer und fröhlicher Mensch, vielleicht genügt das ja.

  • MS
    M. Stocker

    Da bedanken sich tatsächlich einige Leser über die segensreiche Wirkung Bascha Mikas in Richtung 'linksliberale Taz'? Wenns wenigstens ein ironisch vergiftetes Kompliment wäre.

     

    Linksliberal, sorry, Leute, das gibt es schon woanders. Die linksliberale Taz ist restlos überflüssig, genauso wie die Taz, die sich am bescheuerten 68er-Bashing beteiligt.

     

    Lest gefälligst Springers Welt, wenn ihr ein Organ der bescheuerten Ressentimentpflege braucht.

     

    Bascha Mika steht für:

     

    Unterirdisches Niveau des politischen Teils (Hessen-Berichterstattung)

     

    Dumm-Brumm-Boulevard (Herr Seehofers vermutete Fruchtbarkeit)

     

    Rechtssozialdemokratisches Panikorchester (der furchteinflößende, Gottseibeiuns, Lafontaine)

     

    Scheindebatten ohne Sinn und Restverstand (Soll Demjanjuk verurteilt werden? Steinigt ihn, spricht mehrheitlich das gesunde Volksempfinden der Taz-Redakteure und Leser in leichter Verkennung, das dafür bei uns ein ordentliches Gericht zuständig ist)

     

    Unverhohlene Sympathie mit konservativen opportunistischen Schleimern (Wahlkampf für Ole und schwarz-grün)

     

    Das wird auch durch ein paar luzide oder wenigstens ordentliche Artikel von Küppersbusch, Misik, Herrmann, Winkelmann, Dribbusch nicht wieder gutgemacht.

     

    Bascha Mika steht für den journalistischen, politischen, intellektuellen Absturz der Taz. Ich gebe der neuen drei Monate, bis zur erneuten Entscheidung, ob ich mein Abo kündige.

  • CP
    christian puetz

    ich bin entsetzt! die TAZ ist ohne Sie fuer mich nicht denkbar, viel weniger lesbar.

    danke, frau Mika.

    alles gute.

  • S
    Samuel

    Das emanzipatorische Missionsbedürfnis von Frau Mika scheint sich nun in der neuen Personalie zu manifestieren, Hauptkriterium für die Chefredaktion der taz scheint FRAU zu sein. Dabei bin ich mir bei der bisherigen Kenntnis der Bio von Frau Pohl recht sicher, dass es in der bisherigen Belegschaft der taz bereits geeignetere Kandidaten für den Posten geben dürfte, nur vielleicht nicht FRAU, aber was ist das auch bitte schon für ein Argument.

  • RS
    Reto Schnaub

    Ich kann über den Weggang Basha Mikas von der Taz keinerlei Bedauern empfinden. Wie gross ihr Einfluss in der Taz eigentlich war, lässt sich von aussen nicht sagen. Sie ist mir aber mehr und mehr durch ihre Auftritte in Fernsehdiskussionen auf die Nerven gegangen, in denen sie es regelmässig schaffte, jedes, aber auch wirklich jedes Thema in die Niederungen des Geschlechterkrampfes zu zerren, egal, worum es in der Diskussion inhaltlich ging. Wenn über einen Mann etwas Positives gesagt wurde, protestierte sie und erklärte minutenlang, warum dies gar nicht stimmen könne. Viele spannende Diskussionen hat sie durch diese Einseitigkeit und Undifferenziertheit ruiniert. Ich habe schon den Eindruck, dass sie in dieser Hinsicht auch Spuren in manchen Artikeln in der Taz hinterlassen hat. M.M. nach wäre die Taz ohne diesen feministischen Mief durchaus eine spannende und erfrischende Zeitung. Ich hoffe deshalb auf eine positive Entwicklung unter der neuen Chefredakteurin Ines Pohl.

  • T
    TimKönig

    Wer etwas über das facettenreiche Wirken von Ines Pohl erfahren will, kann entweder ihren (ganz offensichtlich unter dem Druck der jüngsten Entwicklung selbst verfassten oder zumindest bestellten) Wiki-Eintrag lesen oder aber die Suchfunktionen ihrer früheren Heimatmedien nutzen (www.merkur-online.de www.hna.de usw).

     

    Von der Pershing zu Roland Koch und zurück - man reibt sich die Augen...

  • PH
    Philipp Horn

    Liebe TAZlerInen!

     

    Schade,das Frau Mika geht.Ob ihrer Nachfolgerin ihr das "Wasser reichen kann",mal sehen.Ich habe da so meine Bedenken,wie ich die HNA so kenne.

    Eine Frage hätte ich aber dann doch noch:Warum geht Frau Mika überhaupt?Immerhin ist sie (ganz TAZ untypische) 11 Jahre dabei.

     

    Gruß

     

    Philipp Horn

  • RW
    Rainer Woch

    In der Samstagsausgabe schrieb Michael Dross über die "ärgerliche Bilderflut" in der taz ... und erhielt (wie andere Kritiker zuvor) eine belanglose Antwort von Reiner Metzger.

    Ob Zufall oder nicht: der Weggang von Frau Mika passt in meine Wahrnehmung: mehr Platz für bunte Bilder, mehr Beliebigkeit, weniger kritischer Inhalt, kaum noch profilierte JournalistInnen. Sparmaßnahmen, geschickt getarnt als "neues Layout" und Chance für "innovative Menschen".

    Ich lese morgens den Bonner Generalanzeiger (ätzend): die Agenturmeldungen finde ich, nur oberflächlich ergänzt und sanft gegen den Strich gebürstet beim abendlichen Studium der taz wieder (auch ätzend). Wenn sich nichts ändert, ist im Dezember Schluss mit dem Abo - nach rund 15 Jahren.

  • RM
    Regina Maria

    Und wir können den SchreiberInnen auf TAZ.de zurufen: Wer ist die HNA? Wer ist die IPPEN-GRuppe?

    Ganz egal, wir kennen Ines Pohl und die ist KLASSE!

  • DH
    Dr. Harald Wenk

    So stark kontraintutiv, dass nur die Selbstrefxivität der Quelle die Glaubwürdigkeit garantiert.

  • T
    Thomas

    Höchst erstaunlich, welche Biographie für den Posten der Chefredakteurin der taz gefordert ist. Im Alter der neuen Chefredakteurin ist frau für ihre Biographie durchaus verantwortlich.

  • D
    Dieter

    Die taz war mal anders. Aber schon seit Jahren ist dieser Nimbus verloren gegangen. Mal schaue sich nur mal das Online Angebot an. Da kann man jedes beliebige andere Schmierenblatt im allgemeinen Medienbrei aufrufen.

     

    RIP taz und RIP unabhängiger, kritische rJournalismus in Deutschland.

     

    Diese Neubesetzung auf der Chefetage scheint nur der letzte Nagel im Sarg zu sein.

  • A
    Andreas

    Ich hoffe, dass die taz eine links-liberale und andere Zeitung bleibt. Es gibt Tausende Zeitungen, die irgendwie liberal, aber doch verkorkst sind.

    Die taz lebt eben davon, dass es eine alternative Szenne gibt. Und inzwischen finde ich viele Artikel bei der taz sehr schlecht recherchiert und teilweise erschütternd, was die Wortwahl angeht.

    Die alte taz der 80er und 90er war unglaublich gut - kritisch - mutig im Verhältnis zu unserer heutigen Medienlandschaft.

    An ein Revival glaube ich zwar nicht, aber wünschen tue ich mir das trotzdem.

  • F
    flupsi

    altlinke hört sich ja an wie altpunk, der erfinder dieser wörter war sicher altneologist.

    nach wie vor sitzt es fest wie im hirn eines elefanten, die taz-ausgaben im wahljahr 2005, eine einzige lobhudelei auf die kriminellen, teils volksverhetzenden machenschaften des schröder-regimes, die taz zugeballert mit spd-werbung und verbrecher-liebkosungen; w.droste verließ kurz darauf die taz, spätestens hier wurde auch mir klar, nur die wenigsten redakteure dort kommen über das niveau eines werner pirkers, also was noch lesen??

    zur zeit ist das die konkret, die erscheint zwar nur einmal im monat, aber dafür sind die analysen ausgearbeitet und nicht unter täglichem zwang nur so dahin genudelt. ist wie mit dem fußball, es reicht eigentlich ein spiel pro monat, meist kriegt man woche für woche eh nur unambitionierten durchschnitt ausgebrannter spieler zu sehen.

  • MN
    Mein Name

    Ich bin 26 und lese die taz, seit ich 15 bin. Damals hat mich der Elan beeindruckt, mit dem Frau Mika das Ruder übernommen hat, ich habe die Zeitung gegen meine Eltern verteidigt und gewonnen (sie haben mittlerweile ihr eigenes Abo).

    Ich mochte die taz damals und mag sie noch.

     

    Im vergangenen Herbst habe ich eine Podiumsdikussion auf der Buchmesse verfolgt, in der Bascha Mika das "taz-Gefühl", das ich so oft habe, wenn ich die Zeitung in die Hand nehme oder gelesen zuschlage, ganz gut vermittelt hat: hier geht es um Zeitung, die (immer noch) anders ist und das auch will, zu ihren Eigenheiten steht, die zwischen Kritik, Humor und Politik Format bewahrt. (Apropos Format: auch das "neue" Berliner Format war ein Fortschritt!) Das war sehr überzeugend, und jetzt zu hören dass sie geht, finde ich natürlich schade.

     

    Ich glaube, heute eine sehr viel bessere taz zu lesen als damals, und dafür darf ich auch Bascha Mika sehr danken.

  • H
    Hartmut

    Kurzer Nachtrag

     

    Was mich dann allerdings schon interessieren würde, ist, was an dem Gerücht dran ist, dass Frau Mika zur Welt wechselt.

     

    Liebe Taz, da bitte ich doch um Aufklärung.

  • PK
    Peter Kultzen

    Oooh, gibt es eigentlich kein Wort von Bascha Mika und auch von Peter Unfried selbst zu dem Thema zu lesen? Wie seltsam ist das denn?!

    Herzilche Grüße,

    Peter Kultzen

  • H
    Hartmut

    Ach ja, die lieben Altlinken, die hier kommentieren und Frau Mika zerreißen, die aus der taz ein gutes Blatt gemacht hat. Für mich überhaupt erst lesbar, da sie es von seinem unerträglichen Bekennerjournalismus Marke 68 befreit hat. Ich verabschiede mich mit Hochachtung, Frau Mika, und wünsche Ihnen alles Gute.

    Ich kenne die Neue nicht und habe auch noch nichts von ihr gelesen, deshalb halt ich hier den Mund. Und wenn sie wirklich das hier prognostizierte personalisierte Böse ist, dann hoffe ich auf Frau Schwab und Kollegen, dass sie sich tapfer wehren.

  • CM
    Christoph Mueller

    Habe gestern abend ein Interview mit Mika auf SWR2 über ihren Abgang gehört - sie hörte sich tatsächlich sehr deprimiert an. Sprach mit stockender, fast flüsternder Stimme. Es drängt sich unwillkürlich der Eindruck auf, dass ihr Rückzug nicht so ganz freiwillig gewesen sein könnte. Ich denke aber, dass es der TAZ wohl eher gut tun wird, vielleicht gibt es jetzt etwas intelligentere Artikel, aber auch etwas mehr Originalität und inhaltlichen Witz. Und diverse Diskussionsrunden im Fernsehen werden jetzt vielleicht auch wieder etwas sachlicher vonstatten gehen...

  • M
    Maik

    Frau Mika, ein ganz großes Dankeschön an Sie! Sie haben tolle Arbeit geleistet. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und vielleicht -sofern Sie das überhaupt wollen- ein wenig mehr Ruhe für die Zukunft.

     

    Mit den besten Grüßen

  • S
    Sunny

    "Soziale Kosten der Krise"?

     

    Ist das nicht ein bisschen zu kurz gegriffen? Ich hoffe mal das Niveau kommt nur vom Sekt-Köpp.

     

    Grüße

  • M
    Martin

    Warum fällt mir spontan das Bild 'Der Lotse verläßt das Schiff' ein? Frau Mika verläßt eine Zeitung, die im Seegang der Medienkrise Hafen und Ziel verloren hat. Beliebigkeit und Wohlgefälligkeit, wie Torben richtig schrieb, haben das ursprüngliche Ziel der linken Gegenöffentlichkeit vergessen lassen. Man erkennt nur noch das Wrack dieser Grundidee. Und auch die erwähnte Annäherung an die Zeitung mit grossen Buchstaben ist mir aufgefallen. Damit wollte man wohl bei den Lesern punkten, aber das Gegenteil ist zumindest bei mir der Fall. Es gibt nur eine Blöd und ein Konzept, das in diese Richtung geht, führt zum Schiffbruch. Die TAZ wird nach meinem Eindruck leider zunehmend zur Tribüne reaktionärster Thesen. Ein Männerrechtler, der alle Frauenhäuser abschaffen will und hierfür sogar noch ungehemmten Beifall bei zumindest einem Teil der TAZ Community findet, ist dafür nur ein Beispiel. Vor 10 Jahren hätte man sich bei der TAZ dafür geschämt, solche Thesen überhaupt zu publizieren. Aber was kommt morgen: vielleicht ein TAZ Plädoyer für die Wiedereinführung des § 175 StGB? Frau Mika wollte nicht mehr auf der Brücke stehen, was nachvollziehbar ist. Ich werde sie wirklich sehr vermissen, auch ihre Auftritte im Presseclub.

  • M
    mackenzie

    Man sollte der Pohl schon eine Chance geben und sie nicht auf ihren früheren Arbeitgeber reduzieren. Dass sie dort tätig war, heißt doch nicht dass sie nichts vom Blattmachen versteht und es bedeutet auch nicht, dass sie das politische Bekenntnis ihres Ex teilt. Es gibt beispielsweise einen taz-Redakteur, der vor Jahren von der Super-Illu gekommen sein soll. Der ist begnadet gut.

  • R
    Rudolf

    Ines Pohl zur TAZ, unfassbar ! Frau Pohl hat sich bei der Ippen-Gruppe besonders mit ihren erzkonservativen CDU-freundlichen Kommentaren hervorgetan. Das ist fast so als würde Gregor Gysi Generalsekretär der CSU werden. Viel Spass mit dieser Dame !!

  • V
    vic

    Ich hab mich ziemlich erschrocken, als ich das hörte. Naja, nun ist es soweit. Eine Institution verlässt die einzig unabhängige Stimme, bei der man sich auch zu hause fühlte, auch wenn man sich nicht nach oben getreten hat.

    Ich wünsche Bascha Mika eine glückliche Zukunft, und bedanke mich für ihre wichtige Anwesenheit während meiner gesamten Teilnahme als Leser und Forist.

    Frau Pohl wünsche ich ein gutes Händchen, auf dass wir den Wechsel nicht allzu sehr spüren, auf dass die taz auf Kurs bleibt. Nie war sie so wichtig wie heute.

  • M
    Martin

    Warum fällt mir jetzt spontan das Bild 'Der Lotse verläßt das Schiff' ein? Frau Mika verläßt eine Zeitung, die im Seegang der Medienkrise Hafen und Ziel verloren zu haben scheint. Beliebigkeit und Wohlgefälligkeit, wie Torben richtig schrieb, haben das ursprüngliche Ziel der linken Gegenöffentlichkeit vergessen lassen. Man erkennt nur noch ein Wrack dieser Grundidee. Und auch die erwähnte Annäherung an die Zeitung mit grossen Buchstaben ist mir aufgefallen. Damit wollte man wohl bei den Lesern punkten, aber das Gegenteil ist zumindest bei mir der Fall. Es gibt nur eine Blöd und ein Konzept, das in diese Richtung geht, führt zum Schiffbruch. Frau Mika wollte dann wohl nicht mehr auf der Brücke stehen. Ich werde sie wirklich sehr vermissen, auch ihre Auftritte im Presseclub, einfach alles. Sehr schade !!!!!!

  • SD
    swami durchananda

    Hallo,ich kenne die gute Frau nicht, aber egal wer sie ist und was sie getan hat. Ein frischer Bergwind tut der Taz allemal gut, egal in welche Richtung er blasen wird. Hauptsache das Feuer flammt mal wieder auf und echte Konfrontation, auch in der Reaktion wird gesucht.

  • M
    Mathias

    Als alter taz-Leser habe ich schon eine Weile den Eindruck, dass die Luft raus ist. Die frechen Aufmacher und Schlagzeilen fehlen sehr. Ich lese parallel die Frankfurter Rundschau und stelle mit Erschrecken fest, dass die taz der FR immer ähnlicher wird! Bis auf die iranisch -Grüne Aufmachung heute.

  • G
    Günther

    Schade!!!!!!

  • JP
    Joachim Petrick

    was für eine lapidare und zugleich aufgeblasene hochtrabende "Traben Trabach" Formulierung"...Die Führungsgremien der taz waren frühzeitig von den Absichten informiert, um einen geregelten Übergang zu gewährleisten."Eine Ära geht zu Ende. Niemand hat das 3. Jahrzehnt der taz mehr geprägt als Bascha Mika", sagte Geschäftsführer Karl-Heinz Ruch..." wie bei einem "Staatsbegräbnis" erster Klasse mitten im heissen Medienkrieg, als ob vorher Bascha Mika der Giftbecher herumgereicht wurde!?

    Dabei wird Bascha Mika weiterleben, weiter als Journalistin existieren!? Was für Pläne sie hat, davon ist berkenswert "gar keine" Rede.

     

     

    Ausgerechnet zum Irangate Gewitter der große Taz- Gremien Etagen Zitter!?, das tut weh.

     

    JP

  • DK
    Dirk Kron

    Ihren Dank an Bascha Mika, die eine echte Journalisten-Persönlichkeit an der Spitze der taz war. Wenige haben sich so lange bei der taz dort gehalten,genau genommen dürften die 11 Jahre Rekord sein, oder? Ich werde sie vermissen als Botschafterin der taz, mit Herz und Verstand, und der Prise Humor, die diese (deutsche) Welt zu oft vermissen lässt.

    Danke also für Engagement und Lust, das Aushalten von Frust, und die Liebe zur taz, Bascha Mika.

    Ich wünsche Ihrer Nachfolgerin alles Gute und einen baldigen Relaunch, der die taz wieder tazziger werden lässt - mit frischem tiefgründigem Biß.

  • N
    Nadi

    Ich hoffe, dass die taz sich erneuert und ihren Standpunkt besser definieren kann als in der Vergangenheit. Die taz ist fast die einzige Zeitung, die unabhängig und frech berichten kann.

    Aber die Realität sieht manchmal dröge und blöde aus. Einige Jungredakteure scheinen die arrogante Perspektive der verbeamteten Spiegel-Journalisten zu haben - sehr schade.

    Bewegung geht nur über eine intensive, kritische Sicht der Politik und Gesellschaft. Wer meint, sich anbiedern zu müssen, der nervt, weil wir das bereits überall lesen und das nicht mehr sehen wollen.

    Das ist doch eine Chance für die taz, sich wieder dort zu positionieren, wo sozialer Unfriede, soziale Bewegung, wo Menschen leiden und in ungerechten Verhältnissen leben zu müssen, zu verankern, in dem taz einfach berichtet - distanziert, frech, auf Tatsachen und in einer eigenen Sprache.

    Auf jeden Fall war unter Mika die taz eine unabhängige, alternative, links-liberale und häufig engagierte Zeitung. Ich hoffe, dass dies so bleiben wird. Und dass einige Redakteure und Schreiber sich eine neue Bleibe suchen - FAZ, Spiegel und welt gibt es schon. Die haben meist auch ein freies Plätzchen für junge Talente.

  • C
    Chris

    Hat die TAZ hier niemand aus den eigenen Reihen gefunden, der sich langfristig durch kritische Berichtersttatung ausgezeichnet hat? Wie ich es sehe, war die Frau weder bei der TAZ, noch ist sie durch kritische Berichterstatung oder eine entsprechende Biografie überragend bekannt. Da die taz das bedeutendste linksliberale Blatt in Deutschland mit dementsprechend beachtlicher Verantwortung ist, könnte man die Entscheidung für reichlich fragwürdig halten.

  • A
    alpha

    Warum die Aufregung? Schon immer sind die Besten der TAZ zur rechten Konkurrenz gegangen. Warum nicht mal umgekehrt? Journalisten sind auch nicht besser als Politiker, Beispiel Wende-Genscher. "Ich habe keine Chance, aber nutze sie" mag sich die neue Dame gedacht haben...

     

    Und die TAZ könnte mal ihr System überprüfen: Hat man Cookies ausgestellt, kommt die Meldung, nach der man das Anti-Spam-Wort nicht richtig eingegeben habe...

  • M
    Martin

    Iris Pohl:Die 42jährige, gebürtig in Mutlangen, arbeitet seit einem guten halben Jahr als Berlin-Korrespondentin für die Ippen-Gruppe (u.a. “Münchner Merkur”, “tz”, “Hessische/Niedersächsische Allgemeine” HNA, “Westfälischer Anzeiger”), war zuvor Nachrichten-Chefin der HNA in Kassel und u.a. Fellow der Nieman Foundation for Journalism an der Harvard University (2004/05).

     

    Das könnte den Abwärtstrend dieser sogenannten

    linksliberalen Zeitung noch beschleunigen.

  • S
    Stefan

    Sehr schade, dass Bascha Mika geht.

    Im Presseclub wird sie mir besonders fehlen, den ich nie verpasst habe, wenn sie dabei war.

    Aber ich gehöre auch zu denen, denen die taz nun besser gefällt als noch vor einiger Zeit. Optisch wie inhaltlich.

    Ich hoffe, das Niveau wird gehalten und wünsche Bascha Mika nur das Beste!

  • JU
    J. Uhl

    Ich weiß, es gehört nicht ganz zum Thema. Aber wo es schonmal angesprochen wurde: Nach der neuesten Neugestaltung der taz wurde zu Kritik aufgerufen und es wurde auch viel kritisiert. Positiv und negativ. Wurde aufgrund der Kritik eigentlich irgendwas an der neuen taz nochmal geändert oder rückgängig gemacht? Oder kommt das noch? Oder war all die Kritik für die Katz? Ja, es stimmt. Ich gewöhne mich auch an das neue Design. Spaß macht es nicht.

  • J
    Jonas

    Ich habe Frau Pohl als Abonnent der HNA in Kassel erlebt. Im Bezug auf dieses Schmierenblatt ist Ihre journalistische Arbeit wohl herausragend zu nennen, ob sie in das Profil der taz passt, weiß ich aber sehr schwer einzuschätzen. Es ist zu hoffen, dass eine Entwicklung, wie sie an dem o.g. Lokalblatt vollzogen wurde (Von Qualität zu Sensation - von Inhalt zu Oberfläche + Video vom brennenden Haus etc.) nicht unter ihrer Führung auf eine der wenigen qualitativ ansprechenden Zeitungen in diesem Land übertragen wird.

  • BR
    Bernd Richard

    Nur eine Frage: Wie kam die Entscheidung zugunsten Ines Pohl eigentlich zustande?

  • SI
    Steffen Ille

    Schlimm, wenn ich das symbolisch sehe?

    Beim ganzen Gerede im Laufe des Jubeljahres darüber, wie "anders" die taz doch ist, habt ihr immer mehr verpaßt, auch "anders" zu SEIN.

    Ich bin jung genug, die taz nur mit Bascha Mika zu kennen und sagen wir so: Die Entwicklungen der letzten Zeit sind nicht dazu geeignet, meine Ambitionen zu steigern, eine taz ohne sie kennenzulernen (und der bisherige Lebensweg der Nachfolgerin ist da auch nicht hilfreich).

  • UF
    Ulrike Fabricius

    Okay, eine Ära geht zu Ende. Und das erste Mal wird die taz eine Chefredakteurin haben, die nicht aus der taz kommt.

    Hoffentlich habt ihr euch das gut überlegt!

    Viel Glück dabei.

  • N
    Neugierig

    Dass Frau Pohl sozusagen von der HNA kommt, das wissen wir jetzt. Und wohin wird Frau Mika gehen?

  • VT
    von Thora

    es kann eben nicht alles ewig bestehen und veränderungen bringen uns voran. sicherlich wird das fehlen von frau mika bedauert und eine lücke hinterlassen. sie hat das blatt maßgeblich etabliert und es ist mit ihr zu einer institution geworden. hut ab! ich denke das die taz unter frau pohl nicht schlechter wird, aber auch nicht besser. sie tritt ein wahrlich großes erbe an.

  • R
    reblek

    Lieber Torben! "Die Artikel, Kommentare und auch die regelmäßigen Auftritte im Presseclub vermisse ich jetzt schon." Das mit den Auftritten im Presseclub kann ich nicht beurteilen, dass ich die Sendung nicht sehe, aber "die Artikel, Kommentare"? Die letzten Vier Texte von Bascha Mika, jeweils als Kooautorin, datieren so: 15.9.2007, 15.3.2008, 18.4.2009, 22.5.2009. Zu vermissen gibt es da nicht allzuviel.

  • EG
    Eva Göbel

    total schade daß Frau Mika geht! Trotzdem alles Gute weiterhin! Die Reverenzen von Frau Pohl sind sehr überlegenswert. Die HNA ist einfach schrecklich zu lesen.

  • H
    Harald

    Überrascht mich nicht wirklich - spätestens seit der großen taz-Ungestaltung habe ich das Gefühl, dass die taz absolut lustlos produziert wird.

    Sicher, hinter der taz stehen mehr Leute als nur Frau Mika, aber wenn man das Gefühl hat, das Blatt wäre nur mehr eine ungern erledigte Pflichtaufgabe, dann könnte das auch daran lioegen, dass ganz oben die Luft raus ist, und nicht zwangsweisläufig an der Basis.

  • T
    ThePodicep

    Dies ist natürlich zunächst eine traurige Nachricht. Wie schon Vorschreiber erwähnen, wird uns Bascha Mika als Captain fehlen, in der TAZ und auch bei diversen Fernsehauftritten als TAZ-Weltanschauungs-Botschafterin (tolles Wort :). Aber ja, auch in ihrer Verantwortung fallen leider die Facelifts der TAZ. An dem "leider" erkannt man bereits, dass hier nicht nur große Zustimmung besteht. Eine augenscheinliche äußere Annäherung an Prints mit großen Buchstaben und eher bunter/schriller Aufmachung ist nicht jedermanns Sache und auch nicht meine. Und dann immer wieder diese Korrekturen/Beschneidungen von beliebten Eigenheiten der TAZ. Zu erwähnen wäre hier z. B. der Wegfall des Zusatzes "verboten darf nicht tagesschau heißen" aus Gründen der Platzersparnis. Was ist denn Hinzugekommen aus der Platzersparnis? - Nix (an dieser Stelle)!

     

    Naja, dennoch ist die TAZ das wichtigste linksliberale Medium in Deutschland und somit hoffe ich, dass auch die "Neue" ihren Job gut macht und die TAZ noch lange der Print-Welt erhalten bleibt.

     

    Le Roi est mort, vive le Roi!

  • T
    Tina

    Kennt ihr die Mediengruppe Ippen? Und kennt ihr die HNA???? Eine absolute journalistische, und die Leser verdummende Katastrophe!

    Ich hoffe, dass Frau Pohl nicht zu sehr mit ihrem früheren Arbeitgeber identifiziert war - ansonsten: Gute Nacht!

  • H
    Helmut

    Das Frau Mika die TAZ verlässt ist sehr Schade.

    Um die Frage von Torben zu beantworten:

     

    Dem Herrn Ippen gehört zu 100% der

    Münchener Merkur!

  • C
    Claus

    Ja, das ist sehr sehr Schade - damit verlieren wir Leser eine sympathische und kompetente Persönlichkeit für unsere taz - aber HH - Jedem Ende wohnt ein neuer Anfang iinne

  • T
    Torben

    Eine sehr traurige Nachricht. Die Artikel, Kommentare und auch die regelmäßigen Auftritte im Presseclub vermisse ich jetzt schon. Taz-Interna kann ich nicht einschätzen, aber ich hatte den Eindruck Frau Mika gehört eher zu den Kräften, die versuchen das journalistische Profil der taz zu bewahren und zu stärken. Dennoch, in den letzten Jahren und somit noch unter Frau Mikas Verantwortung, häufen sich die qualitativ minderwertigen Artikel, da sind Schreiberlinge am Werk, die weitverbreitete Beliebigkeit und Wohlgefälligkeit ins Blatt schmieren. Ganz als sei die taz wie weite Teile der grünen Basis irgendwo angekommen, satt, besitzstandswahrend, opportunistisch.

     

    Mal sehen, wohin die Reise der taz unter der neuen Chefin geht.