: In Überseezungen reden
Die Japanerin Yoko Tawada ist momentan „poet in residence“ an der Universität Essen. Das Thema ihrer Lesung im Grillo-Theater: „Überseezungen – Fremdheit und Verwandlung“. Das Wortspiel mit den fremden Sprachen und dem Übersetzen führt direkt zu einem der Leitthemen Tawadas. Der fremde Blick, das befremdete Ohr gehören zu ihrem poetischen Kapital. Ihre beiden Sprachen mustern, erfühlen, ertasten und belauschen einander. Scheinbare, oft mit entwaffnender Komik eingesetzte Naivität paart sich dabei mit der Sensibilität und Belesenheit der Literaturwissenschaftlerin. In ihrem erfolgreichen Buch „Talisman“ beispielsweise erzählt sie von den Bewusstseinsproblemen, die es ihr bereitete, dass ein Bleistift in Deutschland nicht mehr „Enpitsu“, sondern eben „Bleistift“ hieß.
20:00 Uhr, Theater Essen, StudioInfos: 0201-81220