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In Bayern und HessenPoststreiks fortgesetzt

Verdi ruft erneut 2300 Beschäftigte zu Arbeitsniederlegungen auf. Laut der Gewerkschaft erhalten ein Drittel der Bayern am zweiten Tag der Protestaktion keine Post.

Nach den 5000 Beschäftigten aus 14 Großstädten vom ersten Streiktag legen nun 2200 Angestellte der Post in Bayern die Arbeit nieder. Bild: rtr

MÜNCHEN ap Im Tarifkonflikt der Post setzt die Gewerkschaft Verdi am Mittwoch ihre Warnstreiks in Bayern und Teilen Hessens fort. Schwerpunkt ist am zweiten Tag der Protestaktionen Bayern, wo nach Verdi-Angaben mit Ausnahme des Großraums München flächendeckend zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen wurde.

"Ein Drittel der Haushalte in Bayern wird Mittwoch keine Post erhalten, weil die Zusteller streiken", sagte Verdi-Fachbereichsleiter Anton Hirtreiter in München. Nur das Verteilzentrum München arbeite voll, weil in der Landeshauptstadt bereits am Dienstag gestreikt worden war. Insgesamt lassen den Angaben zufolge am Mittwoch 2200 der 15000 Postbeschäftigten im Freistaat die Arbeit ruhen.

In den Verteilzentren Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Bayreuth, Freising, Rosenheim und Straubing mitsamt den angeschlossenen Regionen bleiben Briefe und Pakete bis Donnerstag liegen. Die Post solle den Kündigungsschutz für die Beschäftigten bis 2011 verlängern und auf eine Ausdehnung der Arbeitszeit von 38,5 auf 41 Stunden verzichten, forderte Hirtreiter. Bisher seien die Warnstreiks nicht flächendeckend, sondern nur Nadelstiche. Aber wenn die Post nicht nachgebe, könne Verdi auch einen härteren Kurs fahren.

In Hessen gibt es am Mittwoch Warnstreiks in Frankfurt am Main und Offenbach. Nach Gewerkschaftsangaben wurden 100 Beschäftigte zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, und zwar bei der Paketzustellung in Frankfurt und der Postfachverteilung in der Offenbacher Innenstadt. In beiden Fällen sei am Dienstag der Streikaufruf Verdis von Führungskräften der Deutschen Post AG behindert worden. Deshalb habe die hessische Streikleitung der Gewerkschaft genau in diesen Betriebsteilen der Post tags darauf erneut zum Streik aufgerufen.

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1 Kommentar

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  • SP
    Stefan Prinz

    Es ist schon Merkwürdig! Erst sich mit einem gesetzlichen Mindestlohn die Monopolstellung garantieren lassen und dann per Streik die Faulheit durchsetzen.

    Nur Unternehmen die keine Leistungsbereitschaft

    zeigen wollen, unterstützen solche Mitarbeiter.

    Kündigungschutz? Weninger Arbeitszeit?

    Raus mit den Mitarbeitern und arbeitswillige und leistungsorientierte Menschen einstellen.