: Immer mobil
Wer zwischen Rock und Pop und Elektronischem gar nicht unterscheiden möchte, ist hier allemal richtig „Am Start“
Man sieht die vorn im Rampenlicht, die im Dunkeln sieht man nicht. Backstage. Denen kaum mal ein Lied gesungen wird. Wer kennt schon die, die den Rockern die Brötchen schmieren. Wer kennt die Promoter (oft in Personalunion die Brötchenschmierer), die beharrlich die Popgeschichte schreiben. Gut: Bill Graham hat als Erfinder von Fillmore East in den seligen Sixties etwas Ruhm abgegriffen, aber mit dem mag man Ran Huber jetzt nicht vergleichen. Schon, weil er gegen das statische Prinzip den Wanderclub feiert. Vor vier Jahren erfand der aus Bayern zugewanderte und Manchmal-Schlagzeuger Huber seine mobile Konzertreihe „Am Start“ und hat damit mittlerweile alle einschlägigen Adressen in der Stadt bespielt. Am morgigen Donnerstag wird das gefeiert. Mit dem richtigen Traditionsbewusstsein macht man‘s an dem Ort, an dem alles begann. Im Maria. Nur dass die mittlerweile vom Ostbahnhof Richtung Schillingbrücke gewandert ist. Was nur heißen kann, dass die Stadt in Bewegung ist. Auch musikalisch geht es weiter vorwärts, ohne zu vergessen. Davos (mit Sitcom Warriors-Beteiligung) rocken dreist, SchneiderTM verhandelt Pop im Elektronikbaukasten, und Margo sind Franzosen, also sowieso bezaubernde Eklektiker. Wieder mal eine erfrischend wirre Zusammenstellung. Was Ran Huber eben musikalisch wirklich am Herzen liegt.