Vormerken : Im bat-Studiotheater erzählt man sich die ganzen disparaten Nibelungen
Früher, als man noch nicht ins Kino konnte, mussten sich die Menschen ihre Fantasy-Schinken halt selbst erzählen, was natürlich nach der Aufschneiderregel dazu führte, dass die Heldentaten stets grotesker und die Blutströme immer gewaltiger wurden, bis endlich einer sich ein Herz fasst und das Gerede unter konsequenter Nichtberücksichtigung der eher modischen Groß- und Kleinschreibung in Verse stanzte: „Uns ist in alten mæren wunders vil geseit/ von helden lobebæren, von grôzer arebeit,/ von freuden, hôchgezîten, von weinen und von klagen,/ von küener recken strîten muget ir nu wunder hoeren sagen…“ So hebt es an, das Nibelungenlied mit dem Drachentöter Siegfried, der rachsüchtigen Kriemhild und dem ganzen Drumherum mit Göttern, Zwergen, Riesen und Ringen, das von acht angehenden Regisseuren der HfS „Ernst Busch“ in eine ganz eigene Ordnung gebracht wurde. Nach den Vorlagen von Wagner, Hebbel und einer Operette von Oskar Strauß werden ab Donnerstag mit Puppenspielern und Schauspielern im bat-Studiotheater die „Nibelungen“ erzählt. Jeweils zwei Teile werden in einen Abend gepackt. Los geht es mit „Rheingold/Walküre“, gefolgt von „Siegfried/Götterdämmerung“. Weitere Premieren Anfang April. TM