: Im Pionierland der Neonazis
Ein Besuch im ländlichen Osten, am Rande der Republik, taz-Dossier SEITE 3–5
Vergessenes Land: menschenleere Weiler, verlassene Häuser, tote Betriebe. Die Menschen in den Dörfern Ostvorpommerns fühlen sich abgeschrieben in Laboratorien des Niedergangs. „Freies Pionierland!“, jubeln NPD und Neonazi-Kader. Die Strukturen von Volksparteien, Kirchen und Vereinen sind weggebrochen, die lokale Demokratie vegetiert im Stadium der Selbstaufgabe. Viele fragen: Warum nicht NPD? Das sind doch unsere Jungs! Die Verfassungsschutz-Chefin von Brandenburg, Winfriede Schreiber, sieht darin ein generelles Problem des ländlichen Raums. „Wir haben es mit einem neuen Typ Neonazi zu tun: Typus netter Schwiegersohn.“