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Im Interview: Christoph Pohl„Nichts im Wege“

■ Warum der Theologe und Priester Firmung für unproblematisch hält

taz: Wie kommt ein evangelisch getaufter Jugendlicher zur katholischen Kirche?

Christoph Pohl: Es kommt immer mal wieder vor, das Jugendliche im Firmunterricht ihre Freunde mitbringen, die evangelisch-lutherisch getauft sind. Normalerweise würde man denen keinen Stein in den Weg legen. Kirchenrechtlich geschieht die Aufnahme in die Katholische Kirche mit der Firmung.

Muss der Kommunionsunterricht, den die anderen mit neun oder zehn Jahren machten, nachgeholt werden?

Die Kommunion ist das erste Abendmahl, das Kinder in der katholischen Kirche schon mit sieben Jahren empfangen können. Beim Kommunionunterricht geht es darum, Kindern auf altersgerechte Weise nahezubringen, dass der 'Leib Christi' etwas anderes ist als gewöhnliches Brot. Bei der Firmung kann diese Erstkommunion ganz einfach nachgeholt werden, indem der Jugendliche dann das erste Mal zur Kommunion geht.

Wie kommt ein Jugendlicher zur Firmung?

Entscheidend ist, dass der Wunsch dem katholischen Glauben beizutreten von der Person her kommt. Wenn der Jugendliche sagt, er möchte das, dann steht dem nichts im Wege. Was da durch die verpasste Kommunion nachzuholen ist, kann man im Grunde in einem weiteren Gespräch klären.

Was heißt das für den Fall der Zwillinge aus Mümmelmansberg?

Weihbischof Jaschke hätte meines Erachtens noch vor Ort ein klärendes Gespräch mit den beiden Mädchen führen und sie anschließend firmen können.

Fragen: Kaija Kutter

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