■ Im Gummiboot: Klarer Fall von Liebe
London (dpa/taz) – Eine riskante Liebesreise auf hoher See hat einen 18 Jahre jungen Briten nun auch noch vor Gericht gebracht. Mit einem gestohlenen, drei Meter langen Gummiboot hatte er ohne jede navigatorische Kenntnis von England nach Frankreich fahren wollen, um dort eine junge Französin wiederzusehen – vergeblich. Bei der versuchten Überfahrt kam er weit vom Kurs ab, wie das Gericht in Falmouth in der britischen Grafschaft Cornwall am Donnerstag hören mußte. „Geht es hier nach Frankreich“, erkundigte sich David Burnett, 40 Kilometer von der britischen Küste entfernt, verzweifelt bei der Besatzung eines Fischkutters. „Hier geht es auf den Atlantik hinaus. Das nächste Land ist Kanada“, klärte ihn die Crew auf. Der nur mit einem Sandwich, einem Paar Schuhe und einer Landkarte aus dem Taschenkalender ausgerüstete Reisende wurde von der Küstenwache zurückgeholt und wegen Diebstahls und gefährlichen Leichtsinns angeklagt. Die junge Frau hat der blind Liebende nicht wiedergesehen. Das Urteil soll in zwei Wochen gesprochen werden.
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