Usama Al Shahmani: Von der Heimat im Exil

Usama Al Shahmani über seinen Roman „Im Fallen lernt die Feder fliegen“, moderiert von Jan Feddersen.

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Als Flüchtling kam Usama Al Shahmani 2002 vom Irak in die Schweiz. Ein regimekritisches Theaterstück wurde ihm zum Verhängnis. Heute schreibt er auf Deutsch. Sein neuer Roman „Im Fallen lernt die Feder fliegen“ erzählt von der irakisch-stämmigen Aida, die ihre Herkunft verleugnet, was wiederholt zu Streit mit ihrem Freund führt. In ihrer Not beginnt sie aufzuschreiben, was sie nicht sagen kann.

Wann: Mi. 2.12.2020, 19 Uhr

Wo: Livestream via YouTube

Kontakt: taztalk@taz.de

Geboren in einem iranischen Flüchtlingslager, kam sie mit ihren Eltern und der älteren Schwester in die Schweiz. Die Mädchen gehen zur Schule, ihre Eltern kommen jedoch mit dem westlichen Alltag nicht zurecht und verklären mehr und mehr ihre Heimat. Der Vater, ein konservativer Theologe, beschließt, mit der ganzen Familie in den Irak zurückzukehren. Was für die Eltern die Heimat ist, die sie einst verlassen haben, ist für die beiden Schwestern ein fremdes Land. Als die Ältere verheiratet werden soll, fliehen sie erneut und gelangen als unbegleitete Minderjährige in die Schweiz. Aber auch sie lässt die Vergangenheit nicht los.

Usama Al Shahmani gelingt es, vielschichtig von der großen inneren Anstrengung von Flüchtlingen bei ihren Integrationsbemühungen zu erzählen und dabei immer ein Fenster zur Hoffnung offenzulassen. Und letztlich überwindet er selbst die Mühsal des Exils durch das Verschmelzen der arabischen mit der westlichen Kultur im Erzählen. Die Lesung wird moderiert von taz-Redakteur Jan Feddersen.

Usama Al Shahmani, geboren 1971 in Bagdad und aufgewachsen in Qalat Sukar (Nasiriya), hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. Er publizierte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 wegen eines Theaterstücks fliehen musste und in die Schweiz kam. Er arbeitet heute als Dolmetscher und Kulturvermittler und übersetzt ins Arabische, u. a. „Fräulein Stark“ von Thomas Hürlimann, „Der Islam“ von Peter Heine und „Über die Religion“ von Friedrich Schleiermacher. Sein erster Roman „In der Fremde sprechen die Bäume arabisch“ wurde mehrfach ausgezeichnet und war u. a. für das „Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels“ nominiert. Usama Al Shahmani lebt mit seiner Familie in Frauenfeld.

Ein taz Talk des Limmat Verlags, der auch das Buch verlegt hat.

Anregungen und Fragen nehmen wir mit Freuden entgegen über taztalk@taz.de.

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