Oper : Il Giustino
Schon bei den alten Römern träumte man von Aufstieg, von Reichtum und Ruhm - was sich durchaus von der Vorstellung eines Paradieses unterscheidet, in dem es nicht um den Wohlstand auf Kosten anderer, sondern für alle geht. Eine echte Erfolgsgeschichte war jedenfalls die jenes Bauernsohnes, der als Justin I., Il Giustino, zum Kaiser des oströmischen Reichs wurde. Weil derartige Geschichten die Hoffnung beflügeln, dem armseligen Alltag mit seinen Reibereien entkommen zu können (siehe hierzu die einschlägige biographische Abteilung der Bestsellerlisten), war diese Geschichte auch zu Antonio Vivaldis Zeiten ein Renner.
Heute ist Vivaldi zwar eher als Schöpfer der „Vier Jahreszeiten“ ein Begriff, er selbst verstand sich indes zuvörderst als Opernkomponist. Mit „Il Giustino“ legte er seine vierte Oper vor, die in Rom eine glanzvolle Premiere erlebte. Damals musste er auf Geheiß des Papstes alle Rollen mit Männern besetzen. In Oldenburg singen vor allem Frauen. Ungeachtet des kleinen Unterschieds tat das der Begeisterung von Publikum und Kritik keinen Abbruch. Wegen des Erfolges steht „der Gerechte“ nun wieder auf dem Spielplan. ASL
Donnerstag, 20 Uhr, Staatstheater Oldenburg